
Heutzutage suchen viele Reiter nach einer „Energy-“ oder „energetischen“ Pflege, um ihrem Pferd Kraft und Vitalität zurückzugeben. Sie wollen das oft durch Ernährung erreichen: Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine, „stärkende“ Pflanzen … und denken, dass die Lösung des Problems der fehlenden Energie nur in der Futterration zu finden ist. Die wahre Energie des Pferdes entsteht jedoch nicht nur aus der Nahrung, sondern auch aus dem Gesamt-Gleichgewicht seines Körpers.
Ein Pferd kann mit der bestmöglichen Ernährung versorgt werden, leidet es jedoch unter gereizter Haut, beschädigten Hufen oder Muskelbeschwerden, bleibt seine Lebensenergie geschwächt. Diese inneren Ungleichgewichte verbrauchen einen erheblichen Teil seiner Energie: Der Körper verwendet dann mehr für die Abwehr als für die Regeneration.
Daher kommt der Haut- und Hufpflege eine Schlüsselrolle in der Energie-Dynamik des Pferdes zu. Durch die Wiederherstellung der Schutzbarriere der Haut, die Pflege und Reinigung der Hufe und die Förderung einer besseren Durchblutung unterstützen sie auf natürliche Weise die Produktion und Erhaltung von Energie.
Die Pflege von Haut und Hufen bedeutet, einen ganzheitlich energetischen Ansatz zu verfolgen, der sich nicht auf die Ernährung beschränkt, sondern die innere Energie des Pferdes reaktiviert, die sich in Kraft, Reaktionsfähigkeit und Ausgeglichenheit bei der Arbeit und im Ruhezustand niederschlägt.
Die Energie des Pferdes und ihre Rolle für die Leistung verstehen
> Was versteht man unter der Energie des Pferdes?
Bei der Energie eines Pferdes geht es um mehr als nur Kalorien oder Nahrungstreibstoff. Es handelt sich um ein globales energetisches Konzept, das körperliche Vitalität, emotionale Stabilität und die Fähigkeit der Regeneration umfasst.
Es kommt darauf an, wie das Pferd diese Energie in seinem Körper umwandelt, nutzt und speichert.
Ein Pferd mit vollem „Energy-Potenzial” ist vor allem ein ausgeglichenes Pferd, das seine Energie nicht verschwenden muss, um Beschwerden, Schmerzen oder Irritationen auszugleichen.
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> Die wichtigsten Faktoren, die die Vitalität des Pferdes beeinflussen
- Ernährung und Stoffwechsel
Eine ausgewogene Ernährung bleibt selbstverständlich die Grundlage: Sie liefert die notwendigen Nährstoffe für die Produktion der Muskelenergie, für das reibungslose Funktionieren des Stoffwechsels und trägt zur Erhaltung der Haut- und Hufqualität bei.
Doch auch die beste Futterration kann nicht alles. Wenn Ungleichgewichte der Haut, Muskelverspannungen oder Hufprobleme auftreten, leitet das Pferd einen Teil dieser Energie ab, um sich gegen diese Ungleichgewichte zu wehren und die Beschwerden auszugleichen.
Daher entfaltet die sogenannte „Energie“-Aufnahme ihr volles Potenzial nur dann, wenn der Körper insgesamt gesund und funktionsfähig ist.
- Stressbewältigung und Erholung
Wenn sich das Pferd gut erholen kann, kommt seine Lebensenergie voll zum Ausdruck. Nach Anstrengungen erleichtern eine gute Durchblutung, gesunde Haut und geschmeidiges Gewebe die Ausscheidung von Giftstoffen und die Muskelregeneration.
Doch die Regeneration hängt nicht nur vom Körperlichen ab, auch Stress spielt eine große Rolle. Ein Pferd, das angespannt, ängstlich oder einer übermäßig stimulierenden Umgebung ausgesetzt ist, verbraucht viel Energie, um sein emotionales Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Dieser unsichtbare Aufwand erschöpft nach und nach seine Reserven.
Ein angespanntes oder verspanntes Pferd, sei es aufgrund von Muskelverspannungen oder psychischem Stress, wird es daher immer schwieriger haben, sein volles Energiepotenzial wiederzugewinnen.
- Der Zustand der Haut und die Gesundheit der Hufe: zwei oft vergessene Säulen
Die Haut und die Hufe sind zwei Schlüsselbereiche bei der Regulierung der Energie des Pferdes.
Die Haut wirkt wie ein Filter und ein ständig aktives Austauschorgan: Ist sie gereizt oder geschädigt, verbraucht der Körper seine Energie für die Reparatur und Abwehr.
Hufe unterstützen die Fortbewegung und Durchblutung. Regelmäßige Hufpflege sowie pflegende und reinigende Produkte tragen dazu bei, eine gute Energieverteilung im Körper zu erhalten.
Haut und Energie: ein essentielles Gleichgewicht für die Gesundheit des Pferdes
> Die Haut, die erste Energy-Barriere
Die Haut des Pferdes ist viel mehr als nur eine Schutzhülle: Sie ist das größte Organ seines Körpers und eines der aktivsten. Als echte Schnittstelle zwischen Körper und Umwelt spielt sie eine wesentliche Rolle bei der Wärmeregulierung, der Ausscheidung von Giftstoffen und dem Schutz des Immunsystems.
Ihre Gesundheit hat direkten Einfluss auf die Energiezirkulation im gesamten Körper. Gesunde Haut atmet, reguliert die Schweißbildung und unterstützt den Zellaustausch und fördert so die Vitalität und Energiestabilität des Pferdes.
Wenn sie hingegen geschwächt, gereizt oder ausgetrocknet ist, wird sie zu einer Quelle des Verlustes: Flüssigkeitsverlust, Komfortverlust, Energieverlust. Der Schutz der Haut bedeutet daher, die natürliche Energy-Barriere des Pferdes zu erhalten und zu seinem Gesamtgleichgewicht beizutragen.
- Die Physiologie der Pferdehaut verstehen
Die Haut des Pferdes ist eine komplexe und hochfunktionale Struktur, die aus drei Hauptschichten besteht:
- Die Epidermis ist die äußere Barriere bestehend aus Keratin-Zellen und Lipiden. Sie schützt vor äußeren Einflüssen (UV-Strahlung, Feuchtigkeit, Staub, Mikroorganismen) und begrenzt den Wasserverlust.
- Die Dermis ist reich an Blutgefäßen und Kollagenfasern und stellt die Ernährung, die Thermoregulation und Elastizität des Gewebes sicher. In diesem Bereich befinden sich auch die Schweißdrüsen, die für die Wärmeregulierung und die Beseitigung von Stoffwechselschlacken unerlässlich sind.
- Die Unterhaut, eine tiefere Schicht, speichert Energie in Form von Fett und dämpft mechanische Stöße.
Das Ganze bildet ein lebendiges und energetisch aktives Organ, das eng mit dem Blutkreislauf und dem Nervensystem verbunden ist. Jede Reizung oder Entzündung stört diesen Austausch: Die Haut verbraucht dann mehr Energie, um sich zu verteidigen und ihr Gewebe zu reparieren.
Ein gutes Verständnis dieser Physiologie ermöglicht es uns, wirklich wirksame Hautpflegeprodukte zu entwickeln, die die Haut in ihren natürlichen Funktionen unterstützen können, ohne sie zu überreizen oder aggressiv zu sein.
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> Wie Hauterkrankungen dem Pferd die Energie rauben
Wenn die Haut des Pferdes geschwächt ist, gerät sein gesamter Energiehaushalt aus dem Gleichgewicht. Hauterkrankungen (wie Sommerdermatitis, Mauke, Hautpilz oder andere Pilzinfektionen) lösen anhaltende Entzündungsreaktionen aus. Der Körper mobilisiert dann einen erheblichen Teil seiner Ressourcen, um sich zu verteidigen, Gewebe zu reparieren und Beschwerden zu lindern.
Dieser Vorgang ist zwar natürlich, aber sehr energieintensiv: Das Pferd verbraucht einen Teil seiner Lebensenergie für die Bekämpfung von Reizungen und Heilung, zum Nachteil anderer lebenswichtiger Funktionen wie Muskelregeneration, Fortbewegung oder Konzentration.
Ein Pferd, das sich kratzt, sich wehren muss oder an chronischen Entzündungen leidet, verbraucht auch bei optimaler Ernährung nach und nach sein „Energy-Kapital“.
Die Folgen sind sichtbar: Verminderung der Vitalität, verlangsamtes Nachwachsen der Haare, stumpfe Haut, allgemeine Müdigkeit und manchmal auch Leistungsverlust. Die Wiederherstellung der Hautbarriere und die Wiederherstellung des dermatologischen Wohlbefindens sind daher wichtige Schritte zur Reaktivierung der natürlichen Energie des Pferdes.
- Was passiert tatsächlich im Körper des Pferdes
Wenn eine Hautläsion auftritt, löst der Körper des Pferdes sofort eine Kaskade physiologischer Reaktionen aus, die der Abwehr und Reparatur dienen.
Immunzellen strömen in den betroffenen Bereich und setzen Entzündungsmediatoren (Prostaglandine, Zytokine, Histamin) frei, um Krankheitserreger zu neutralisieren und die Heilung einzuleiten.
Diese Entzündungsreaktion ist notwendig, mobilisiert aber viel Energie. Das Pferd greift dann auf seine Reserven zurück, um diesen Prozess voranzutreiben: lokale Wärmeproduktion, beschleunigte Zellerneuerung, Synthese neuer Proteine und Lipide, um die Wunde zu schließen.
Während dieser Phase wird ein Teil der Stoffwechselenergie zur Haut umgeleitet, was sich nachteilig auf andere wesentliche Funktionen auswirkt, darunter die Muskelregeneration, die Bewegungsleistung und manchmal sogar das allgemeine Immunsystem.
Bleibt die Läsion bestehen oder bleibt die Haut gereizt, wird dieser Energieverbrauch chronisch. Der Körper gerät dann in einen Zustand unsichtbarer Müdigkeit: Die Vitalität nimmt ab, die Hautempfindlichkeit nimmt zu und die natürliche Regeneration verlangsamt sich.
Deshalb ist eine schnelle und angemessene Hautpflege unerlässlich, um unnötigen Energieverbrauch zu begrenzen und es dem Pferd zu ermöglichen, sein gesamtes Energiegleichgewicht zu bewahren.
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> Die Vitalität durch eine angepasste Hautpflege wiederherstellen
Um die Vitalität der Haut wiederherzustellen und die natürliche Energie des Pferdes zu unterstützen, ist es wichtig, einen Ansatz zu bevorzugen, der die physiologische Funktion der Haut respektiert.
Eine entsprechende Hautpflege zielt nicht darauf ab, das Problem zu verdecken oder zu maskieren, sondern die natürlichen Regenerationsmechanismen zu unterstützen.
Am wirksamsten sind Behandlungen, die ohne Okklusion wirken: Sie lassen die Haut atmen und fördern gleichzeitig das Eindringen der Wirkstoffe in die oberflächlichen Schichten der Epidermis. Diese gezielte Wirkung hilft, den Bereich zu reinigen, ohne die nützliche mikrobielle Flora anzugreifen oder zu zerstören, die für das Hautgleichgewicht unerlässlich ist.
Dank der Wirkstoffe, die aufgrund ihrer nährenden, beruhigenden und regenerierenden Eigenschaften ausgewählt wurden, tragen diese Behandlungen dazu bei, die Lipidbarriere wiederherzustellen, die Zellerneuerung zu verbessern und die natürliche Widerstandskraft der Haut zu stärken.
Indem wir biologische Prozesse unterstützen, statt sie zu forcieren, helfen wir der Haut, ihre schützende und energetische Funktion wiederzuerlangen und dem Pferd, sein Gesamtgleichgewicht zu bewahren, ohne seine Reserven unnötig zu belasten.
- Reinigen, beruhigen, regenerieren: die drei wichtigsten Schritte
- Reinigen ohne anzugreifen. Durch die sanfte, aber präzise Reinigung werden Unreinheiten, Krusten, Staub und überschüssiger Talg entfernt, die die Atmung der Haut behindern. Das Ziel besteht nicht darin, „um jeden Preis zu desinfizieren“, sondern die Hautumgebung zu reinigen, ohne die Schutzflora zu verändern. Eine saubere, aber gepflegte Haut erlangt ihre Fähigkeit zur Selbstregulierung leichter zurück.
- Beruhigung und Schutz der Hautbarriere. Der zweite Schritt besteht in der Linderung der Beschwerden und der Stabilisierung der Hydrolipidbarriere. Beruhigende, feuchtigkeitsspendende und rückfettende Wirkstoffe unterstützen die natürlichen Abwehrkräfte der Haut und begrenzen den mit Hautstress verbundenen Energieverbrauch. Reizfreie Haut atmet besser, regeneriert sich schneller und findet ihren Energiehaushalt wieder.
- Nachhaltig regenerieren und nähren. Danach geht es darum, die Zellerneuerung zu fördern und die Struktur der Epidermis zu stärken. Nährende und reparierende Wirkstoffe unterstützen die natürliche Produktion von Keratin und Lipiden, die für die Festigkeit und Geschmeidigkeit der Haut unerlässlich sind. Nährend, ohne die Poren zu verstopfen, helfen diese Behandlungen der Haut, sich zu regenerieren und ihr „Energy“-Potenzial zu erhalten.
Um die Mechanismen der Gewebereparatur und die Schlüsselrolle der Zellenergie bei der Heilung besser zu verstehen, lesen Sie auch unseren Artikel über die Hautheilung bei Pferden.
Die Hufe: Das Fundament der Stärke und der Energie des Pferdes
> Warum die Hufgesundheit einen direkten Einfluss auf die Vitalität hat
Pferdehufe sind keine einfachen Hornstrukturen: Sie sind echte lebende Organe, die von einem komplexen Netzwerk aus Blutgefäßen und Nervenfasern durchzogen sind. Ihre Rolle geht weit über die mechanische Unterstützung hinaus.
Mit jedem Schritt, mit jeder Bewegung wird ein Mechanismus aktiviert, der als digitale Pumpe bezeichnet wird: Bei jeder Kompression und Dekompression des Hufes wird das Blut nach oben gepumpt, was die allgemeine Durchblutung und damit die Energieverteilung im ganzen Organismus fördert.
Dieser kontinuierliche Zirkulationsmechanismus wirkt wie ein echter innerer „energy flow“: Er nährt das Gewebe, unterstützt die Regeneration und trägt direkt zur Vitalität des Pferdes bei.
Ein gesunder Huf ermöglicht es dem Pferd, sich frei zu bewegen, sein Gewebe mit Sauerstoff zu versorgen und eine stabile Vitalität aufrechtzuerhalten. Umgekehrt stört ein schmerzender, rissiger oder zu trockener Huf die Fortbewegung und verlangsamt die Durchblutung. Das Pferd gleicht dies dann durch Muskelverspannungen aus, greift auf seine Reserven zurück und erlebt, wie sein energetisches Gleichgewicht nach und nach geschwächt wird.
Den Huf gesund zu erhalten heißt also, das physische Fundament der Energie des Pferdes zu bewahren.
- Die Physiologie des Hufes verstehen
Der Pferdehuf ist eine faszinierende Struktur von großer biologischer Komplexität. Er besteht aus mehreren Schichten mit komplementären Funktionen:
- Die Hornwand, dicht und verhornt, bildet die äußere Hülle. Sie schützt das innere Gewebe und absorbiert gleichzeitig Stöße.
- Die Sohle und der Strahl sind an der Druckverteilung beteiligt und spielen eine Schlüsselrolle bei der digitalen Blutpumpe. Ihre natürliche Elastizität ermöglicht eine harmonische Kompression und Dekompression bei jedem Schritt.
- Unter dieser Oberfläche verbinden Gefäß- und Lamellengewebe die Hornkapsel mit dem Kronbein. Diese feinen Lamellen sorgen für eine Fixierung des Hufes und einen permanenten Austausch zwischen der Blutzirkulation und dem wachsenden Horn.
Diese einzigartige Architektur macht den Huf gleichzeitig widerstandsfähig, flexibel und lebendig.
Jede Veränderung (Mangel an Flüssigkeitszufuhr, mechanischem Ungleichgewicht, Infektion oder Mangelerscheinung) stört dieses empfindliche Gleichgewicht und kann zu einer Verringerung der lokalen Blutzirkulation führen.
Diese Zirkulation beeinflusst jedoch direkt die Energieverteilung, die Ernährung des Gewebes und die Regenerationsfähigkeit.
> Trockene Hufe, Risse, ein beschädigter Strahl: eine Auswirkung auf die Muskelenergie
Hufungleichgewichte (trockene Hufe, Risse, Strahlfäule, wiederkehrende Abszesse usw.) sind keine einfachen ästhetischen Mängel. Sie wirken sich direkt auf die Haltung, Stabilität und Muskelfunktion des Pferdes aus.
Wenn ein Huf seine natürliche Flexibilität verliert, absorbiert er Stöße nur noch schlecht, stört die Biomechanik und zwingt Sehnen und Gelenke dazu auszugleichen. Dieser Ausgleich erzeugt bei jeder Bewegung einen zusätzlichen Energieaufwand.
Doch diese mechanischen Veränderungen sind nur ein Teil des Problems. Hufläsionen führen häufig zu lokalen Entzündungen und einer erhöhten Immunaktivität, wodurch ein erheblicher Teil der Stoffwechselenergie des Pferdes verbraucht wird.
Der Körper nutzt dann seine Ressourcen, um den geschwächten Bereich zu stabilisieren, was sich nachteilig auf die Muskelregeneration und die Gesamtleistung auswirkt.
Das gilt übrigens auch für die Strahlfäule, die im Laufe der Zeit in der Pferdewelt fast zu einer alltäglichen Erkrankung geworden ist. Dieser scheinbar harmlose Angriff führt jedoch zu chronischen Entzündungen, mechanischen Beschwerden und einem lokalen mikrobiellen Ungleichgewicht, das sich auf Körperhaltung, Fortbewegung und damit auf den gesamten Energiekreislauf auswirken kann.
Ein gesunder, geschmeidiger und gut genährter Huf dient daher nicht nur der Aufrechterhaltung der Fortbewegung, sondern spielt auch eine wesentliche Rolle für die allgemeine Vitalität, die Geschmeidigkeit der Bewegung und die energetische Stabilität des Pferdes.
- Was passiert wirklich im Huf
Wenn ein Bereich des Hufes betroffen ist (ein Riss, ein beschädigter Strahl, überschüssige Feuchtigkeit oder ein rezidivierender Abszess), löst der Körper des Pferdes eine natürliche Entzündungsreaktion aus.
Die Blutgefäße weiten sich, um Sauerstoff und Nährstoffe zu liefern, während die Immunzellen mobilisiert werden, um Mikroorganismen zu neutralisieren. Diese Reaktion ist für den Schutz des Hufes essentiell, erfordert jedoch einen erheblichen Energieverbrauch.
Jeder Schritt des Prozesses (Wärmeproduktion, Zellaktivität, Keratinsynthese) beansprucht die Reserven des Pferdes. Wenn das Ungleichgewicht anhält, wird die Entzündung chronisch und führt letztendlich zu einem Abbau der Gesamtenergie des Körpers.
Auch die natürliche mikrobielle Flora des Hufes spielt dabei eine Rolle, die aus nützlichen Bakterien und Pilzen besteht. Im gesunden Zustand schützt diese Flora das Horn und verhindert die Vermehrung pathogener Arten.
Aber in einer feuchten oder schlecht ausgeglichenen Umgebung vermehren sich bestimmte anaerobe Bakterien, was zu weichem Gewebe, einem starken Geruch und der bekannten Strahlfäule führt, die in der Welt des Pferdesports allzu oft verharmlost wird.
In Wirklichkeit ist diese Störung nicht zu unterschätzen: Sie hält die latente Entzündung aufrecht, verursacht mechanische Beschwerden und lenkt einen Teil der Stoffwechselenergie des Pferdes in die lokale Abwehr.
Hier müssen wir mit einem altbewährten Mythos aufräumen:
Man hört oft, dass ein Pferd auf der Weide keine Hufpflege benötigt, da Pferde in der Natur für sich selbst sorgen.
Das ist im Prinzip wahr, aber sachlich falsch. Pferde als Haustiere durchstreifen nicht mehr das Gelände, legen nicht mehr dieselben Distanzen zurück und leben in Umgebungen, die oft feucht, schlammig oder beengt sind.
Und vor allem sind die meisten herkömmlichen Hufprodukte okklusiv: Sie blockieren den Luftaustausch, schließen die Feuchtigkeit ein und schwächen damit das Horn zusätzlich.
Eine moderne, nicht okklusive Pflege, basierend auf reinigenden und pflegenden Wirkstoffen, wirkt dagegen in Synergie mit der Physiologie des Hufes.
Sie hilft, die Flora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, zu reinigen, ohne sie anzugreifen, und die Keratinregeneration zu unterstützen, während der Huf atmen kann.
Ergebnis: Haut und Horn arbeiten effizient, ohne unnötigen Energieverlust. Das Pferd muss seine inneren Abwehrkräfte weniger mobilisieren und bewahrt eine stabile, dauerhafte und positive Energie.
> Pflegen und schützen Sie die Hufe für dauerhafte Energie
Die Pflege der Hufe ist keineswegs eine Frage von Komfort oder Ästhetik: Sie ist eine essentielle Maßnahme für die Energiestabilität und die allgemeine Gesundheit des Pferdes.
Ein gesunder, ausgeglichener und funktioneller Huf ist direkt an der Durchblutung, der Wärmeregulierung und der Geschmeidigkeit der Bewegung beteiligt, den drei Säulen der Vitalität.
Bei jedem Schritt fungiert der Huf als echte Kreislaufpumpe: Er treibt das Blut nach oben und fördert so die Sauerstoffversorgung des Gewebes und die Energieverteilung im ganzen Körper.
Dieser Mechanismus wirkt als echter Regler der „Energy-Waage“: Er unterstützt die Durchblutung, stabilisiert das für die körperliche Betätigung verfügbare Energieniveau und trägt dazu bei, das Gesamtenergiepotenzial des Pferdes zu erhalten.
Um diese Funktion zu erhalten, muss die Pflege sinnvoll und an die Lebensumstände des Pferdes angepasst sein. Ziel der Pflege ist nicht „Hydrierung um der Hydratation willen“, sondern die Aufrechterhaltung des physiologischen Gleichgewichts des Hufes und die Unterstützung seiner natürlichen Abwehrkräfte.
Eine abgestimmte Pflege hilft, den Feuchtigkeitsgehalt zu stabilisieren, die Struktur des Horns zu schützen und den Energieverbrauch aufgrund äußerer Einflüsse oder chronischer Mikroentzündungen zu reduzieren.
- Reinigende und ausgleichende Pflege für Hufe
Die Hufpflege basiert in erster Linie auf der Regulierung des Feuchtigkeitsniveaus und nicht auf einer systematischen Flüssigkeitszufuhr.
Im Sommer oder auf sehr trockenen und abrasiven Böden kann eine gezielte Feuchtigkeitsversorgung hilfreich sein, um die Flexibilität des Horns zu erhalten und Rissen vorzubeugen.
Aber in der übrigen Zeit des Jahres ist das Hauptproblem jedoch oft das Gegenteil: Die Hufe sind zu nass, insbesondere auf schlammigen, grasbewachsenen oder schlecht entwässerten Böden.
Übermäßige Feuchtigkeit macht das Horn weicher, stört den internen Austausch und bringt die natürliche Flora aus dem Gleichgewicht. Paradoxerweise ähnelt ein zu nasser Huf oft einem zu trockenen Huf: Das Horn wird spröde, bröckelig, spaltet sich und verliert seine Elastizität.
Dieses oft falsch interpretierte Phänomen führt zu einer weiteren Überhydrierung, die das Ungleichgewicht weiter verschlimmert.
Reinigende Pflegeprodukte bieten eine passende und physiologische Antwort auf dieses Problem.
Sie tragen dazu bei, übermäßige Feuchtigkeit zu kontrollieren und gleichzeitig die Oberfläche des Hufes zu reinigen, wodurch eine ungünstige Umgebung für die Vermehrung von im Boden vorhandene Mikroorganismen (Bakterien, Hefen und Pilze) geschaffen wird, ohne die nützliche Flora zu zerstören.
Diese gezielte Wirkung hilft, ein gesundes Milieu zu erhalten. und begrenzt das Eindringen von Mikroben in Risse, die Sohle oder den Strahl.
Gleichzeitig unterstützen bestimmte Wirkstoffe die Keratinstruktur.
Sie tragen zur Wiederherstellung der Disulfidbrücken bei – der natürlichen Schwefelverbindungen zwischen den Keratinketten, die für die Widerstandsfähigkeit, den Zusammenhalt und die Flexibilität des Hufes sorgen.
Durch die Stärkung dieser Brücken erhält das Horn seine Dichte, Festigkeit und Dämpfungsfähigkeit zurück und bleibt gleichzeitig atmungsaktiv.
Eine ausgleichende Pflege fungiert daher als intelligente physiologische Unterstützung: Sie reinigt, schützt und stärkt, ohne den natürlichen Austausch zu blockieren.
Dadurch muss das Pferd weniger Energie aufwenden, um einen instabilen bzw. geschwächten Huf zu kompensieren, und behält flüssige, dauerhafte Energie, die vollständig für Bewegung und Leistung zur Verfügung steht.
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- Die Bedeutung der Regelmäßigkeit und der Auswahl der richtigen Produkte
Regelmäßige Pflege ist ein wesentlicher Bestandteil zur Erhaltung des Gleichgewichts des Hufes. Ein Huf regeneriert sich nicht über Nacht: Das Horn wächst langsam und seine Qualität hängt sowohl von der inneren Ernährung als auch von der äußeren Pflege ab.
Gelegentliche oder unregelmäßige Pflege hat nur eine oberflächliche Wirkung. Es ist die regelmäßige Anwendung, die es dem Horn ermöglicht, sich zu stärken, seinen Feuchtigkeitsgehalt zu stabilisieren und eine dauerhafte Widerstandsfähigkeit gegenüber Wetter-Schwankungen oder Angriffen durch den Boden zu entwickeln.
Eine ebenso entscheidende Rolle spielt die Auswahl der Produkte. Viele traditionelle Behandlungen basieren auf okklusiven Fetten oder Mineralölen, die eine wasserfeste Schicht auf der Hufoberfläche bilden. Indem sie den Wasser- und Gasaustausch verhindern, bringen diese Produkte das Horn aus dem Gleichgewicht, machen es je nach Ausgangssituation weich oder trocknen es aus.
Obwohl diese Art der Pflege auf den ersten Blick schützend wirkt, kann sie sich auf lange Sicht als kontraproduktiv erweisen.
Umgekehrt unterstützt eine Pflege, die auf einer biomimetischen Logik basiert, atmungsaktiv und nicht okklusiv ist, die natürlichen Prozesse des Hufes.
Sie unterstützt die Keratinregeneration, fördert die innere Feuchtigkeitszirkulation und sorgt für eine saubere und gesunde Umgebung, die das Eindringen von Mikroben weniger begünstigt.
Durch die Wahl von Pflegeprodukten, die sowohl reinigend als auch restrukturierend und physiologisch angepasst sind, helfen wir dem Huf, seine dynamische Funktion zu bewahren und den Energieaufwand zu begrenzen, der mit der ständigen Aufrechterhaltung der natürlichen Abwehrkräfte verbunden ist.
Durch die sinnvolle und physiologische Pflege der Hufe unterstützen wir den natürlichen „Energy-Flow“ des Pferdes und sorgen so für dauerhafte Vitalität und ein ganzheitliches Gleichgewicht zwischen Kraft, Wohlbefinden und Bewegung.
Um noch einen Schritt weiter zu gehen und ein Pflegeprodukt auszuwählen, das an den Zustand der Hufe Ihres Pferdes angepasst ist, egal ob diese trocken, nass, rissig oder geschwächt sind, entdecken Sie unsere Ratgeberseite.
Fazit: Die Gesundheit von Haut und Hufen zu bewahren bedeutet, die Energie des Pferdes zu nähren
> Ein ganzheitliches Gleichgewicht für dauerhafte Energie
Der gesamte Organismus eines Pferdes ist verbunden: Haut, Hufe, Durchblutung und Muskulatur tragen gemeinsam zur allgemeinen Vitalität bei.
Wenn eines dieser Elemente aus dem Gleichgewicht gerät, lenkt der Körper einen Teil seiner Energie ab, um dies auszugleichen.
Umgekehrt behält ein Pferd, dessen Haut atmet und dessen Hufe gesund und funktionsfähig sind, die natürliche energetische Stabilität bei, die für Leistung und Wohlbefinden unerlässlich ist.
Die Pflege der Haut und der Hufe bedeutet daher, den Fluss der inneren Energie zu unterstützen (diese subtile Zirkulation, die dem Pferd Kraft, Erholung und Gelassenheit verleiht).
Ein ausgeglichenes Pferd, das sich in seiner Haut wohl fühlt, ist ein Pferd voller Energie, das seine Kraft ohne übermäßige Ermüdung oder Anspannung zum Ausdruck bringen kann.
> Die Rolle des Reiters für die Vitalität des Pferdes
Die energetische Versorgung des Pferdes hängt nicht nur von den Produkten ab, sondern auch von der Sicht und den Gesten des Reiters.
Durch Beobachtung, Antizipation und Anpassung der Pflegeroutine an die Jahreszeit, die Umgebung und den Lebensstil des Pferdes können wir Ungleichgewichte verhindern, bevor sie unnötig Energie verbrauchen.
Ein paar konsequente Maßnahmen, die regelmäßig wiederholt werden, reichen oft aus, um das ganze Jahr über eine stabile Energiebilanz aufrechtzuerhalten.
> Die Wissenschaft im Dienste der Pferdepflege
Um einen wissenschaftlichen und fundierten Pflegeansatz zu verfolgen, muss man die Biologie des Pferdes verstehen, bevor man handelt.
Respektieren Sie die natürliche Flora, vermeiden Sie okklusive Behandlungen, fördern Sie die physiologische Regeneration und wählen Sie Formulierungen, die der Struktur von Haut und Huf entsprechen: So können Sie effektiv handeln, ohne das natürliche Gleichgewicht des Körpers zu stören.
Diese ganzheitliche und maßvolle Sichtweise gibt der Pflege die richtige Bedeutung: die Natur zu begleiten und sie nicht zu erzwingen.
Die Gesunderhaltung der Haut und der Hufe bedeutet letztendlich, die Energie, Stabilität, das Wohlbefinden und die Vitalität des Pferdes langfristig zu bewahren.
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