Hufrehe

Was ist eine Hufrehe beim Pferd?

Inflamation des lamelle fourbure du cheval

Die Hufrehe beim Pferd, auch Huflederhautentzündung genannt, ist eine entzündliche Erkrankung des Fußes. Sie betrifft die Huflederhaut, die das Hufbein mit der Hornkapsel verbindet. Sie verursacht extreme Schmerzen, Lahmheit und eine dauerhafte Verformung des Fußes. 

Die Symptome

Es ist zu beachten, dass der Schweregrad der Hufrehe mit der Intensität und der Dauer variiert. Es kommt vor, dass das Pferd keine Symptome bis zum Endstadium zeigt wo dann aber starke Schmerzen auftreten. Meistens aber treten die Schmerzen schon bei Beginn der Infektion auf. 

Man unterscheidet 2 Phasen der Krankheit. Die akute Hufrehe, sehr stark und von kurzer Dauer, und die chronische Hufrehe, bei der sich die Läsion mit der Zeit verschlimmert infolge einer Wiederholung der akuten Phase der Krankheit. 

Ein akuter Schub entsteht aus zwei Phasen:

1. Die vorklinische Phase, die nach einem auslösenden Ereignis auftritt, evtl. einer Überzuckerung oder einer erhöhten Giftzufuhr (siehe Ursachen), dauert durchschnittlich 20 bis 40 Stunden. Sie kann sich durch Anzeichen von Wärme im Bereich des Fußes und durch Vorhandensein eines Pulsschlages (Pulsschlag im Bereich der Fesseln, im Normalzustand nicht zu spüren).

2. Die klinische Phase entsteht nach der vorklinischen Phase und dauert 24 bis 72 Stunden, oder mehrere Tage wenn nicht behandelt wird. Sie ist erkennbar durch folgende klinische Anzeichen:

Warme Füße und Schmerzen (1)

Fußstampfen mehr oder weniger häufig

Widerwillige Fortbewegung und widerwilliges Hufgeben

Lahmheit vor allem beim Drehen (2)

Seltsame und typische Haltung des Pferdes

Erschöpfung bei starken Schmerzen

Dekubitus wenn das Pferd häufig liegt

URSACHEN EINER HUFREHE

Eine Hufrehe kann verschiedene Ursachen haben:

Eine vermehrte Fruktanaufnahme

Fruktan (langkettige Kohlenhtdrate) werden sehr schlecht im Magen verdaut. Sie fermentieren hauptsächlich im Dickdarm, setzen entzündungsfördernde Moleküle frei und führen so zu einer Entzündung der Lederhaut des Hufes. 

Fruktan ist der Zucker, der den Pflanzen während ungünstigen Perioden Energie bringt um die Photosynthese aufrecht erhalten zu können. Fruktan ist während den aktiven Wachstumsperioden  der Pflanzen im Frühjahr am risikoreichsten. Der Fruktangehalt steigt bei kühlen Temperaturen, wenn die Photosynthese eingeschränkt ist. Man kann auch eine Vermehrung während der Nacht feststellen mit einem Höchstwert am Morgen.

Vorbeugung: Beschränkung des Zuganges zu zu viel frischem Weidegras (vor allem im Frühjahr), Beschränkung des Zuganges zu Gras nach einer sehr kalten Nacht und am Morgen, Vermeiden  Sie Weiden,mit Pflanzen, die reichhaltig an Fruktan sind (weißer Klee, deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel…)

causes de la fourbure, fructane dans l'herbe

Überanstrengung

Wissenschaftler haben herausgefunden; dass eine intensive physische Aktivität eine Entzündung und eine erhöhte Ausschüttung von Insulin beim Pferd erzeugt, was dazu beiträgt, dass sich eine Hufrehe entwickelt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pferde, die einer starken physischen Belastung ausgesetzt waren, insbesondere auf Ad-Hoc-Basis, ein akute Risiko zum Entstehen einer Hufrehe sein können, vor allem wenn schon eine Vorveranlagung für die Erkrankung besteht. (5) Es ist deshalb wichtig ein Pferd langsam vorzubereiten und nicht zu viel Aktivität ohne vorheriges Training zu absolvieren. 

Vorbeugung: Pferde sollten Schritt für Schritt vorbereitet werden, keine starke Beanspruchung ohne vorheriges Training

Die Endotoxämie

Eine Hufrehe kann auch durch die Freisetzung von bakteriellen Toxinen im Blut entstehen. Sie steht häufig in Verbindung mit einer Grunderkrankung wie einer Lungenentzündung, einer Kolik, einer Durchfallerkrankung oder einer Gebärmutterentzündung. In allen Fällen ist die Freisetzung von Giftstoffen ins Blut der Auslöser der Hufrehe. 

Es ist deshalb wichtig, den Allgemeinzustand des Pferdes zu überwachen und schnell bakterielle Infektionen zu behandeln, um das Risiko der Entstehung der Hufrehe zu minimieren.

 

Vorbeugung: Allgemeinzustand des Pferdes beobachten und bakterielle Infektionen schnell behandeln um das Risiko der Entstehung einer Hufrehe zu minimieren

Hormonelle Ursachen

Beim Pferd können zwei hormonelle Krankheiten das Auftreten einer Hufrehe begünstigen. Beim Cushing Syndrom, welches hauptsächlich bei Pferden, die älter als 15 Jahre sind, auftritt, ist  ein erhöhter Cortisolspiegel im Blut charakteristisch. Wie bei der Hufrehe werden auch beim Hirsutismus (gestörte Testosteronproduktion) die wesentlichen Symptome beobachtet. Eine frühzeitige Behandlung des Cushing-Syndroms kann helfen Schäden am Huf vorzubeugen und zu verringern und die Lebensqualität, der von dieser Krankheit betroffenen Pferden,  zu verbessern. 

Das metabolische Syndrom beim Pferd, welches mit Diabetes des Menschen zu vergleichen ist, ist eine Insulinresistenz, welche auch das Auftreten einer Hufrehe begünstigt und mit einem erhöhten Zuckerspiegel einhergeht. Diese Krankheit kommt bei Pferden jeden Alters vor; ist aber am häufigsten bei Ponys. (man beobachtet häufig deutliches Übergewicht und Fettdepots) (8)

 

Vorbeugung: veranlassen Sie eine Untersuchung wenn eine hormonelle Erkrankung vermutet wird

Ursachen durch ärztliche Behandlung

Verschiedene Medikamente wie Cortison, einige Antibiotika und Schmerzmedikamente können eine Hufrehe verursachen wenn sie in zu hoher Dosierung und über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Dieses Phänomen nennt man eine Krankheit iatrogenem Urspruchs.

Vorbeugung: Sprechen Sie die Risiken mit Ihrem Tierarzt ab, passen Sie die Behandlung an (evtl. die Ernährung reduzieren um nicht zwei Komponente für eine Entzündung zu haben)

DIAGNOSTIK DER HUFREHE

Die Diagnostik der Hufrehe basiert vor allem auf der Beobachtung der klinischen Symptome. Trotzdem ist eine Röntgenaufnahme ein effizientes Mittel vor allem bei Pferden, die eine chronische Hufrehe haben um einen Überblick über die Neigung des Hufbeins zu haben. (Es sollte 3 Wochen nach dem Erscheinen der Symptome gemacht werden) 

Mit einer Phlebographhie, bei der ein Kontrastmittel gespritzt wird, kann man die Durchblutung des Fußes beobachten und damit eine Gefäßverletzung aufgrund der Kompression des 3. Zehenknochens sichtbar machen. Diese Methode ist wenig gebräuchlich, weil eine klinische Diagnostik oft ausreichend ist. 

Konsequenzen

Eine Hufrehe kann viele schwere Konsequenzen für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes haben. Hier die häufigsten Konsequenzen:

Basculement de la phalange chez le cheval

Absenkung des Hufbeines

Die Hufrehe führt zu einer Beschädigung der Huflederhaut, was zu einer Absenkung des Hufbeines führen kann. Manchmal kann es sogar die Sohle durchbrechen. 

Elargissement de la ligne blanche chez le cheval

Verbreiterung der weißen Linie

Es kann zu einer Vermehrung der Flüssigkeit der betroffenen Region kommen, zu einem Verlust der Unterstützung der Hufstruktur oder einer Veränderung der Keratinbildung. Dieses beeinträchtigt die Gesundheit des Pferdes weil Steinchen und Bakterien viel leichter eindringen können. (10)

Abcès chez le cheval

Erhöhtes des Abszessrisikos

Das Pferd kann öfters von einem Hufgeschwür betroffen sein (11). Das entsteht, weil ein  Fremdkörper viel leichter ins Innere des Hufes eindringen kann, aber auch durch die gestörte Blutzirkulation und den erhöhten Druck auf das Hufgewebe, was zu einer Eiteransammlung führen kann. 

sabot keratine abimée chez le cheval

Die Keratinqualität des veränderten Horns

Das Horn ist empfindlicher, spröder und bröckeliger.(12) Die Hufrehe bewirkt, dass Epithelzellen in den oberen Teil der Hufwand  wandern. Die Wissenschaftler haben erklärt, das diese Veränderung der Epithelzellen die Qualität des Keratins, das vom Huf gebildet wird verschlechtert..  

DIE BEHANDLUNG DER HUFREHE

Im Fall von Übergewicht oder plötzlicher Aufnahme von Kohlenhydraten ist oft eine Diät angezeigt

Eine längere fortlaufende Kryotherapie ist eine wirksame Methode um Entzündungen zu verringern und die Blutzirkulation im Fuß zu verbessern und auch die Schmerzen zu lindern. Diese Technik beinhaltet eine Kälteanwendung auf den Fuß und die Fesseln mit Hilfe eines Pads mit Eiswasser, Gamaschen oder Eissäckchens.

Hufstiefel können auch zu dieser Methode verwendet werden, da sie von den Pferden angenommen werden und helfen, die Schmerzen zu lindern.

Auch antientzündliche Medikamente können  zur Reduzierung der Entzündung und der Schmerzen eingesetzt werden. Aspirin in niedriger Dosierung kann angewandt werden um die Blutzirkulation zu verbessern. Das muss mit dem behandelnden Tierarzt Ihres Pferdes besprochen werden.

Eine Entwässerungskur kann helfen die Toxine zu verringern und die Verschlechterung der Hufrehe im Fall einer Vergiftung zu verringern.

Ein orthopädisches Ausschneiden und/oder ein orthopädischer Hufbeschlag sind notwendig um das Pferd zu unterstützen.

 

 

Der Hufschmied muss seine Behandlung dem Schweregrad der Hufrehe anpassen. Das Röntgenbild des Pferdhufes kann bei der Wahl der Behandlungsstrategie helfen um das Befinden des Pferdes zu verbessern. Das Eisen verkehrt (vorne offen, hinten geschlossen), als Herz oder M oder Napoléon-Eisen können im Bedarfsfall verwendet werden. (15)

Hufschuhe oder Hufsandalen können eine wirksame Alternative sein. Diese Dinge können mit einer stoßdämpfenden Sohle ausgestattet werden um dem kranken Pferde eine zusätzliche Erleichterung zu verschaffen. (16)

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soins pour sabot cheval

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Référenzen :
  1. Belknap, J. K., Moore, R. M., & Schumacher, J. (2012). Clinical assessment of blood flow to the equine foot: principles and applications. Veterinary Record, 170(1), 23-33.
  2. Paulina Kozak, Katarzyna Kubiak, Katarzyna Niedzwiedz, et al. (2016) Assessment of pain in horses with laminitis: Use of physiological and behavioral parameters. Journal of Equine Veterinary Science
  3. Van Eps, A. W., & Pollitt, C. C. (2006). Equine laminitis: induced by 48 h hyperinsulinaemia in Standardbred horses. Equine Veterinary Journal, 38(S36), 619-623.
  4. Ellis, A.D., Andrews, F.M., Lindborg, S., Nadeau, J.A., Macdonald, E.A., & Johnson, P.J. (2014). Fructan administration stimulates an inflammatory response in horses with induction of early lamellar pro-inflammatory signalling cascades in the lamellar tissue. The Veterinary Journal, 202(3), 658-663. doi: 10.1016/j.tvjl.2014.09.011.
  5. Lezmi, S., Popescu, C.P., Borde, L., Jouglar, J.Y., & Dubois, C. (2012). Physical activity induces inflammation and hyperinsulinemia in horses: Possible new markers of insulin resistance. Veterinary Journal, 193(3), 605-610. doi: 10.1016/j.tvjl.2012.04.010.
  6. Harris, P.A., Bailey, S.R., & Elliott, J. (2010). Long-term effects of endotoxemia on the equine hoof. Veterinary Immunology and Immunopathology, 138(1-2), 65-71. doi: 10.1016/j.vetimm.2010.06.018.
  7. McGowan, C.M., & Pinchbeck, G.P. (2012). Prevalence, risk factors and clinical signs predictive for equine pituitary pars intermedia dysfunction in aged horses. Equine Veterinary Journal, 44(1), 54-59. doi: 10.1111/j.2042-3306.2011.00360.x.
  8. Bertin, F.R., de Laat, M.A., van Eps, A.W., & Pollitt, C.C. (2017). Leptin and insulin dysregulation syndromes: endocrine disorders associated with laminitis in horses. Domestic Animal Endocrinology, 58, 83-93. doi: 10.1016/j.domaniend.2016.07.005.
  9. Luthersson, N., & Ellis, A.D. (2016). Médicaments pouvant causer la fourbure chez les équidés. Veterinary Record, 179(24), 620-626. doi: 10.1136/vr.i6359.
  10. Hood, D.M., & Wagner, I.P. (1995). Pathologie et pathogenèse de la fourbure chez les équidés. Veterinary Clinics of North America: Equine Practice, 11(2), 345-361. doi: 10.1016/s0749-0739(17)30313-7.
  11. Lischer, C.J., Ossent, P., Geyer, H. et al. (2002). Abcès du sabot secondaire à une fourbure : évaluation clinique et radiographique chez 60 chevaux. Schweizer Archiv fur Tierheilkunde, 144(11), 535-546. doi: 10.1024/0036-7281.144.11.535.
  12. Belknap, J.K., Moore, R.M., Bertone, A.L. et al. (1993). Epidermal lamellar separation and migration in horses with black walnut-induced laminitis. American Journal of Veterinary Research, 54(2), 268-275. doi: 10.1016/S0737-0806(06)80033-5.
  13. Alexander, S. L., Irvine, C. H., Cogger, N., & Luthersson, N. (2018). Equine colic associated with laminitis and supporting-limb laminitis. Journal of Equine Veterinary Science, 64, 69-75. doi: 10.1016/j.jevs.2018.01.006
  14. De Laat, M.A., Clement, S., McGowan, C.M., Sillence, M.N., Pollitt, C.C., & Lacombe, V.A. (2010). The effect of acetylsalicylic acid (aspirin) on the induction of laminitis in horses subjected to oligofructose overload. Equine Veterinary Journal, 42(2), 129-135. doi: 10.1111/j.2042-3306.2009.00002.x
  15. Caron, J. P., & Van Hoogmoed, L. M. (2009). Advances in treatment of the equine foot: laminitis and distal limb perfusion. Veterinary Clinics of North America: Equine Practice, 25(1), 165-181. doi: 10.1016/j.cveq.2008.11.004.
  16. Collins, S. N., Pollitt, C. C., & Wattle, O. (2017). The efficacy of hoof boots compared to traditional bandaging in the treatment of induced acute laminitis in horses. New Zealand veterinary journal, 65(1), 30-36. doi: 10.1080/00480169.2016.1246923