cicatrisation cheval
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In diesem Artikel geht es um Wunden im weitesten Sinne: offene Wunden, aber auch um die oberflächlichen Schäden bei Sommerdermatitis, Mauke oder chronischen Reizungen.

Die Wundheilung bei Pferden zu verstehen bedeutet, die Heilung besser zu unterstützen, die natürlichen Fähigkeiten des Körpers zu respektieren und gleichzeitig präzise einzugreifen. Aus dieser Perspektive verbinden sich Wissenschaft und Pflege mit einer bestimmten Philosophie: Vor allem Unterstützung anstatt Kontrolle um jeden Preis.

Die Haut des Pferdes ist dünn, straff und wenig beweglich, insbesondere an den distalen Gliedmaßen (den Extremitäten wie den Fesseln oder Fesselbeugen). Wenn in diesen Bereichen eine Wunde entsteht, verhindern mechanische Beanspruchungen ein gutes Zusammenwachsen der Wundränder. Ergebnis: Der Wundverschluss verzögert sich, Gewebe bleibt freiliegend und es treten Komplikationen auf.

Das Pferd neigt dazu, überschüssiges Granulationsgewebe, sogenanntes wildes Fleisch, zu entwickeln. Diese Reaktion ist oft unverhältnismäßig: Eine überschüssige Produktion von Granulationsgewebe verhindert eine erneute Epithelisierung und verlängert so den Heilungsprozess.

Anatomie der Pferdehaut: Die verschiedenen Hautschichten beim Pferd

Die Haut des Pferdes ist ein komplexes Organ: sie ist gleichzeitig physische Barriere, sensorische Schnittstelle und Immunakteur. Sie besteht aus drei verschiedenen Schichten: der Epidermis, der Dermis und der Hypodermis (Subcutis, Unterhautgewebe). Jede spielt eine spezifische Rolle beim Schutz und der Regeneration des Gewebes.

> Die Epidermis: die äußere Barriere

Die Epidermis ist die äußerste Schicht der Haut. Bei Pferden beträgt die Dicke 50 bis 100 Mikrometer und variiert je nach anatomischer Lage und mechanischer Beanspruchung. Sie besteht hauptsächlich aus Keratinozyten, die in mehreren Schichten vorkommen:

---> die Basalschicht (Stratum basale), in der die Stammzellen zur Erneuerung enthalten sind

---> die Stachelzellschicht (Stratum spinosum)

---> die Körnerzellschicht (Stratum granulosum)

---> die Hornschicht (Stratum corneum) besteht aus abgestorbenen keratinisierten Zellen und bildet die eigentliche Schutzbarriere

Die Epidermis enthält keine Blutgefäße und keine tiefe Nervenenden; Sie wird durch Diffusion aus der Dermis ernährt. An der Oberfläche finden wir außerdem Melanozyten (verantwortlich für die Pigmentierung) und Langerhans-Zellen (verantwortlich für die Immunantwort). Diese Schicht ist vor allem bei Dermatitis, oberflächlichen Abschürfungen oder Reizungen durch Reibung betroffen.

> Die Dermis: das lebendes Gerüst der Haut

Unter der Epidermis liegt die Dermis, die wichtigste Funktionsschicht für die Vitalität und die Heilung der Haut. Sie ist dick, vaskularisiert, innerviert und reich strukturiert. Wir finden dort:

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Kollagenfasern (hauptsächlich Typ I) für Festigkeit

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Elastische Fasern für Flexibilität

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Eine Grundsubstanz (Proteoglykane, Glykosaminoglykane (GAG)) für die Hydratation und den Zellaustausch

Die Dermis beherbergt außerdem:

  1. die Blutkapillaren, die die Epidermis ernähren;

  2. Haarfollikel;

  3. die Talgdrüsen (Talgproduktion);

  4. Schweißdrüsen (Thermoregulierung);

  5. viele Nervenenden (Schmerz, Druck, Temperatur).

Im Falle einer tiefen Verletzung, die die Dermis erreicht, ist der Reparaturprozess komplexer: Er erfordert den Wiederaufbau dieser Matrix und das Eingreifen spezialisierter Zellen wie Fibroblasten und Makrophagen.

> Die Hypodermis: das Unterhautgewebe

Die Hypodermis (oder Unterhautgewebe) befindet sich unter der Dermis. Sie besteht aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe, das je nach Körperregion und Körperzustand des Pferdes mehr oder weniger reichlich vorhanden ist. Die Funktionen sind vielfältig:

 

  1. Sie absorbiert mechanische Stöße;

  2. Sie sorgt für Wärmedämmung;

  3. Sie spielt eine Rolle als Energiereserve durch Adipozyten;

  4. Sie ermöglicht eine gewisse Beweglichkeit der Haut auf den darunter liegenden Strukturen (Sehnen, Muskeln, Knochen).

Wenn eine Wunde bis in diese Schicht reicht, spricht man oft von einer tiefen oder durchdringenden Wunde, was ein erhöhtes Risiko für Komplikationen (Infektion, Fibrose, Verlangsamung des Granulationsprozesses) bedeutet.

 

Schéma cicatrisation cheval
Schéma cicatrisation cheval

Die physiologischen Stadien der Wundheilung bei Pferden

Die Heilung erfolgt in drei Hauptphasen, die sehr unterschiedlich, aber oft miteinander verflochten sind. Jedes Stadium hat seine zellulären Akteure, seine Funktionen und seine Risiken für eine regelwidrige Entwicklung. Sie zu kennen bedeutet, die Pflegestrategie jederzeit anpassen zu können.

 

> Entzündungsphase

Dauer: 1 bis 3 Tage.

Sobald eine Wunde entsteht, reagiert der Körper sofort. Eine Kaskade biochemischer Signale bewirkt eine lokale Gefäßerweiterung: Rötung, Wärme, Ödeme und Schmerzen treten auf.


neutrophile cicatrisation cheval

Neutrophile kommen an vorderster Front an

Sie phagozytieren Schmutz und Bakterien.

macrophages cicatrisation cheval

Makrophagen übernehmen

Sie reinigen, setzen aber auch Wachstumsfaktoren frei, die die nächste Phase einleiten.

inflammation peau cheval

Eine übermäßige oder anhaltende Entzündung

kann den Rest des Prozesses gefährden, eine wesentliche Phase, die kontrolliert werden muss.

Achtung: Der vorzeitige Einsatz von Entzündungshemmern kann manchmal diese Phase und damit die Heilung verlangsamen.

Bei einer Wunde, die sich nicht „wie erwartet“ entwickelt, kann man in Versuchung kommen, mehr zu tun. Aber manchmal ist es genau das, was den Heilungsprozess verlangsamt. Wenn das Pferd über ein wirksames Immunsystem und ein geeignetes Umfeld verfügt, hat es eine natürliche Fähigkeit zur Heilung seiner Wunden. Wir dürfen diesen Prozess jedoch nicht behindern.

Heilung zu unterstützen bedeutet:

---> Beobachten Sie ohne Hast, damit der Körper seine biologischen Phasen einleiten kann.

---> Passen Sie die Pflege je nach Stadium, Ort und Allgemeinzustand des Tieres an.

---> Respektieren Sie physiologische Abläufe, ohne eine Verletzung dazu zu zwingen, sich zu schnell zu schließen.

---> Sorgen Sie für eine gesunde Umgebung: saubere Einstreu, weniger Stress, eine ausgewogene Ernährung, die reich an Aminosäuren, Vitamin A und C, Zink und Kupfer ist.

Während der Entzündungsphase bildet sich eine Kruste. Unmittelbar nach der Verletzung platzen Blutgefäße und es kommt zu Blutungen.

  1. Die Gerinnung wird schnell aktiviert: Blutplättchen verklumpen und bilden ein Gerinnsel.

  2. Dieses Gerinnsel trocknet an der Oberfläche bei Kontakt mit Luft, wodurch sich eine Kruste bildet.

  3. Diese Kruste hat eine schützende Funktion:

  • Sie verhindert das Eindringen von Keimen.

  • Sie bewahrt die Feuchtigkeit und die günstigen Konditionen der Umgebung, was die Regeneration des darunter liegenden Gewebes begünstigt.

Sie wird auf natürliche Weise abfallen, wenn die Proliferationsphase (nächste Phase) gut fortgeschritten ist, vor Allem wenn sich die Epidermis unter der Kruste neu gebildet hat.



Schéma phase inflammatoire cheval
Schéma phase inflammatoire cheval

> Proliferationsphase

Dauer: von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen, abhängig von der Größe, Lage und dem Zustand der Wunde sowie dem Immunstatus des Pferdes.

In diesem Stadium weicht der Entzündungsprozess einem konstruktiven Prozess. Mit doppeltem biologische Ziel: die Wiederherstellung einer funktionellen extrazellulären Matrix (durch die Produktion von Granulationsgewebe) und die Vorbereitung der epidermalen Wiederbesiedlung durch Hautzellen. Dies ist eine kritische Phase, da jedes Ungleichgewicht zwischen Stimulation und Kontrolle zu Komplikationen führen kann, insbesondere bei Pferden, einer Tierart, die zu übermäßiger Proliferation neigt.

Es ist wichtig zu bedenken, dass ein vollständiger Heilungszyklus durchschnittlich 28 Tage dauert, manchmal je nach den Bedingungen auch länger,  besonders bei oberflächlichen, aber chronischen Hautveränderungen, wie z. B. bei Mauke, Dermatitis oder bestimmten wiederkehrenden Reizungen. Daher ist es völlig normal, dass die Symptome nicht innerhalb weniger Tage vollständig verschwinden. Die Haut braucht Zeit, um sich tiefgründig zu regenerieren, auch wenn die klinischen Symptome an der Oberfläche nachlassen. Dieser biologische Rhythmus muss respektiert werden, um Rückfälle oder eine unvollständige Heilung zu vermeiden.

- Fibroblasten: Synthese von Kollagen und Glykosaminoglykanen

Fibroblasten sind die wahren Architekten der Gewebereparatur.

Aktiviert durch die von den Makrophagen freigesetzten Wachstumsfaktoren (insbesondere PDGF – Platelet-Derived Growth Factor – und TGF-β – Transforming Growth Factor Beta) wandern die Fibroblasten in die sich bildende Matrix.

Sie produzieren eine temporäre extrazelluläre Matrix, die hauptsächlich aus Kollagen Typ III, Fibronektin und Glykosaminoglykanen (GAGs) wie Hyaluronsäure besteht.

Diese temporäre extrazelluläre Matrix ist eine Art biologisches Gerüst, das für den Gewebeaufbau unerlässlich ist. Kollagen Typ III ist eine Form von flexiblem Kollagen, das hauptsächlich in den ersten Phasen der Heilung produziert wird: Es dient als Unterstützung für die Migration von Reparaturzellen, bevor es nach und nach durch Kollagen Typ I ersetzt wird, das widerstandsfähiger ist. Fibronektin wiederum ist ein Glykoprotein, das die Adhäsion von Zellen an diese Matrix erleichtert und ihre Organisation steuert. Schließlich sind Glykosaminoglykane (GAGs) wie Hyaluronsäure hydrophile Moleküle, die Wasser im Gewebe zurückhalten und eine günstige Umgebung für Zellmigration und enzymatische Aktivität bieten. Diese Komponenten bilden zusammen eine vorübergehende, aber wichtige Grundlage, um den Reparaturprozess fortzusetzen.

Diese Komponenten sorgen für Zusammenhalt und Hydratation und spielen eine Rolle bei der Zellmigration.

Bei Pferden sind Fibroblasten besonders aktiv, was die Veranlagung zu exzessivem Granulationsgewebe erklärt: Überschüssiges Kollagen, schlecht kontrolliert, kann den Wundverschluss schnell behindern.

Schéma cicatrisation cheval
Schéma cicatrisation cheval

Das Granulationsgewebe ist stark vaskularisiert. Diese Neovaskularisation ist für die Versorgung mit Sauerstoff, Nährstoffen, Wachstumsfaktoren und Immunzellen unerlässlich.

Der Hauptfaktor ist VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor), der die Proliferation von Endothelzellen und die Bildung neuer Kapillaren stimuliert.

Die so entstandenen Kapillaren durchdringen die Matrix und verleihen dem Granulationsgewebe sein charakteristisches rotes, hämorrhagisches Aussehen.

Sauerstoff ist über seine metabolische Rolle hinaus ein wesentlicher Cofaktor für die Aktivität von Kollagensyntheseenzymen wie Prolylhydroxylase.

Jede Hypoxie (Sauerstoffmangel durch Verschlussverband, eine sehr tiefe Wunde oder Infektion) kann die Gewebesynthese verlangsamen und eine abnormale Heilung zur Folge haben.

 

- Epithelisierung:

Der Verschluss der Wunde durch Keratinozyten: Unter Epithelisierung versteht man den Prozess, bei dem die Epidermis von den Wundrändern ausgehend wieder hergestellt wird.

 

- Keratinozyten

Sie befinden sich an den Wundrändern und treten unter der Wirkung von EGF (epidermaler Wachstumsfaktor) und TGF-α in die Phase der Migration und Proliferation ein.

Diese Zellen gleiten über das Granulationsgewebe, sofern es feucht bleibt, lebend und nicht zu üppig ist.

Sobald sich die Migrationsfront schließt, kommt es zur Überlagerung: Die Zellen der Epidermis erlangen ihre Barrierefunktionen zurück.

Bei Pferden wird dieses Stadium häufig durch die Bildung einer fleischigen Wucherung beeinträchtigt. Dadurch wird verhindert, dass Keratinozyten die Wunde bedecken, was einen manuellen Eingriff (chirurgische Entfernung oder Kompressionsbehandlung) erforderlich macht.

- Das Hauptrisiko: die Bildung von übermäßigem Granulationsgewebe

Bei Pferden kommt es häufig zu einem Ungleichgewicht zwischen Proliferation und Erneuerung. Ohne Regulierung (durch Fibroblasten-Apoptose, mechanische Kompression oder Immunmodulation) wächst das Granulationsgewebe weiter und bildet eine schwammige, hämorrhagische Masse, die sich über die Haut hinaus erstreckt.

Dieses Phänomen ist verknüpft mit:

einer ständigen mechanischen Stimulation (Wunden an den Gliedmaßen, die ständig in Bewegung sind),

anhaltender Entzündung (bei einer kontaminierten Wunde),

oder lokaler Hypoxie (Förderung der VEGF-Produktion).

Die Prävention basiert auf einer genauen Überwachung, einem sorgfältigen Feuchtigkeitsmanagement und einem gut sitzenden Druckverband.

> Reifungs-/Umbauphase

Schéma cicatrisation cheval

Dauer: mehrere Wochen bis mehrere Monate, bei tiefen oder chronischen Wunden auch länger.

Sobald die Wunde wieder ausgefüllt ist und die Epidermis wiederhergestellt ist, tritt das Reparaturgewebe in eine Phase der funktionellen Neuorganisation ein. Es geht nicht mehr ums Produzieren, sondern ums Optimieren: Volumen reduzieren, Widerstandsfähigkeit erhöhen, ein Mindestmaß an Funktionalität wiederherstellen.

             Favoriser la cicatrisation

Umbau des Kollagens: von Typ III zu Typ I

Zunächst handelt es sich bei dem abgelagerten Kollagen hauptsächlich um Typ III: flexibel, unorganisiert, nicht sehr widerstandsfähig. Es wird nach und nach durch Matrix-Metalloproteinasen (MMP) abgebaut und durch Kollagen Typ I ersetzt, das dichter und stärker ist.

Dieser Umbau hängt stark von lokalen mechanischen Kräften ab: Fibroblasten reorganisieren die Fasern gemäß Langers Spannungslinien, die den endgültigen Widerstand bestimmen.

Eine sanfte, aber frühzeitige Mobilisierung der betroffenen Extremität fördert diese Neuausrichtung (passive Physiotherapie, funktionelle Rehabilitation).

Bei fehlerhafter Regulierung kann es zu übermäßiger Fibrose kommen, was zu hartem, unansehnlichem und manchmal schmerzhaftem Gewebe führt.

 

             Favoriser la cicatrisation

Rückgang der Gefäße: Rückkehr zur Homöostase

Die Durchblutung des zunächst stark vaskularisierten Granulationsgewebes nimmt allmählich ab.

Die Apoptose der Endothelzellen führt als Reaktion auf den sinkenden VEGF-Spiegel zu einer Kapillarverdünnung.

Das Gewebe wird blasser, weniger ödematös, ein Zeichen für den Übergang zu einer stabilen Narbe.

Diese Gefäßinvolution verringert das Blutungsrisiko, signalisiert aber auch das Ende der Anpassungsfähigkeit des Gewebes: In diesem Stadium ist jede Komplikation (späte Infektion, Wiedereröffnung) schwieriger zu korrigieren.

 

             Favoriser la cicatrisation cheval

Stabilisierung der Narbe: die Haut ist nicht mehr ganz so wie vorher

Die endgültige Narbe wird, sowohl beim Pferd als auch beim Menschen, nie exakt mit dem ursprünglichen Gewebe identisch sein. Die reparierte Haut stellt nicht alle ihre Schichten oder Anhänge (wie Haare oder Drüsen) identisch wieder her. Kollagen beispielsweise ordnet sich anders an und die Textur oder Elastizität kann sich leicht verändern.

Aber, das bedeutet nicht, dass jede Narbe unbedingt sichtbar oder problematisch ist. Bei kleinen, gut gereinigten, oberflächlichen Wunden ohne Spannung oder Infektion kann das Ergebnis sowohl optisch als auch funktionell kaum wahrnehmbar sein. Dies ist häufig bei gut behandelter Dermatitis oder kleinen oberflächlichen Schürfwunden der Fall. Es geht vor allem darum, der Haut die richtigen Voraussetzungen zu geben, damit sie ihre Aufgabe erfüllen kann, und das gelingt ihr oft sehr gut.

Sie ist weniger elastisch, weniger vaskularisiert und weist keine Hautanhangsgebilde (Haare, Schweißdrüsen usw.) auf.

Die mechanische Widerstandsfähigkeit wird auf etwa 70–80 % der natürlichen Haut geschätzt, auch nach mehreren Monaten.

Pigmentierung, Textur und Empfindlichkeit der Haut können verändert bleiben.

 

Die Herausforderung besteht daher darin, die Größe und Fibrose dieser Narbe zu begrenzen, indem die vorherigen Phasen kontrolliert und jegliches Phänomen der Chronizität vermieden wird.

 

Bei Pferden ist dieses Gleichgewicht umso fragiler, da die Hautphysiologie spezifisch ist und Wunden aufgrund des Lebensstils ständig mechanischen, infektiösen oder umweltbedingten Störungen ausgesetzt sind. Wenn man diese Mechanismen genau versteht, ist man in der Lage, zur richtigen Zeit und auf die richtige Art und Weise einzugreifen und dabei die Rhythmen des Körpers zu respektieren, anstatt sie zu erzwingen.

Faktoren, die eine gute Wundheilung bei Pferden beeinflussen

> Betroffene anatomische Bereich

Die Unterschiede bei der Heilung je nach Körperregion

Nicht alle Körperbereiche heilen auf die gleiche Weise, und bei Pferden sind diese Unterschiede besonders ausgeprägt. Die Qualität der Haut, das Vorhandensein von Unterhautgewebe, die Beweglichkeit des Bereichs und die Blutversorgung spielen eine große Rolle. Beispielsweise sind einige Bereiche von Natur aus gut für die Selbstreparatur gerüstet, während andere von Anfang an „beeinträchtigt“ sind.

Bereiche mit hohem Risiko: Gliedmaßen, Gelenke, Kopf

Die Gliedmaßen (insbesondere unterhalb des Knies und des Sprunggelenks) gehören zu den Bereichen mit hohem Verletzungsrisiko. Die Haut ist dünn, gespannt wie eine Leinwand, weist nur sehr wenige Blutgefäße auf und die geringste Beugung oder Bewegung übt einen Zug auf die Wunde aus. Als Resultat: Die Heilung ist langsam, kompliziert und es besteht ein hohes Risiko für das Auftreten von Wucherungen (überlaufende Granulationsgewebemassen).

Auch die Gelenke sind kritische Bereiche: Eine Wunde, die bis zu einem Gelenk vordringt, kann sich schnell zu einem tierärztlichen Notfall entwickeln (septische Arthritis).

Auch wenn der Kopf besser durchblutet ist, bleibt er einer Kontamination stark ausgesetzt: Die Nähe zu den Augen, Nasenlöchern und dem Maul erschwert die Situation immer.

 

Günstigere Bereiche: Hals, Rumpf, Brustkorb

Glücklicherweise gibt es einige Körperteile, die „vorteilhafter“ sind! Hals, Rumpf und Brustkorb heilen oft sehr gut ab. Diese Bereiche verfügen über eine dickere, gut vaskularisierte Haut, die auf Muskelmassen liegt, die Bewegungen abfedern. Ergebnis: Wunden sind weniger mechanischen Spannungen ausgesetzt, die Vaskularisation ist ausgezeichnet und die Gewebereparatur erfolgt schneller und sauberer.

> Grad der Vaskularisation

Bedeutung der Blutversorgung bei der Geweberegeneration

Blut ist das Leben, besonders wenn es darum geht, eine Wunde zu reparieren. Sobald eine Verletzung auftritt, benötigt der Körper eine schnelle Versorgung mit Sauerstoff, Nährstoffen, Immunzellen und Wachstumsfaktoren, um die Heilung einzuleiten.

Ohne eine ausreichende Blutzirkulation ist es der Haut unmöglich, die Wunde richtig zu reinigen, neues Gewebe aufzubauen oder dieses Gewebe in eine richtige, feste Narbe umzuwandeln.

Schlecht vaskularisierte Bereiche bedeuten verzögerte Heilung

Schlecht durchblutete Bereiche (z. B. die unteren Beine) werden schnell zum Problem. Weniger Blutgefäße bedeuten weniger Reparaturzellen, weniger Sauerstoff und damit eine offensichtliche Verzögerung der Heilung. Darüber hinaus begünstigt Hypoxie (lokaler Sauerstoffmangel) das Auftreten von Infektionen und die Chronifizierung von Wunden – ein echter Teufelskreis.

Plaie cheval
Wunden an den Fesseln bei Pferden

Das ist eine der schwierigsten Situationen. Die Haut ist ultradünn, der Bereich bewegt sich stark und die Blutversorgung ist begrenzt. 

Ergebnis: Bei unsachgemäßer Pflege kann übermäßiges Granulationsgewebe entstehen.

 

Blessure articulaire cheval
Gelenkverletzungen (z. B. Knie, Fesselgelenk):

Hier kommt es nicht nur zu Problemen beim Verschließen der Haut, sondern schon bei kleinsten Infektionen, die das Gelenk betreffen, kann die Funktionsfähigkeit des Pferdes gefährdet sein.

Plaie croupe cheval
Wunden auf der Kruppe des Pferdes:

Das ist fast die „Komfortzone“ für eine Wunde. Die Vaskularisation ist gut, das Gewebe federt Bewegungen gut ab und die Narben sind im Allgemeinen diskret und fest.

> Die Mobilität des Bereichs

Der Einfluss von Bewegung auf die Bildung von Granulationsgewebe

Wenn sich eine Wunde in einem Bereich befindet, der sich stark bewegt (z. B. ein Gelenk oder eine Gliedmaße), übt jede Beugung, jede Streckung einen Zug auf die Wundränder aus. Diese permanente mechanische Spannung verlangsamt die Wanderung von Reparaturzellen zur Wunde und stört die Organisation des Granulationsgewebes. Ergebnis: Der Körper kompensiert, indem er mehr Granulationsgewebe produziert, um die Wunde zu „verschließen“, allerdings oft auf unkontrollierte Weise. Dies ist einer der Hauptgründe für die Bildung von wildem Fleisch, das besonders bei Pferden problematisch ist.

 

Zum Vergleich: Gelenke in Bewegung gegenüber stabilen Zonen

Nehmen wir ein einfaches Beispiel: eine Wunde am Knie (Karpus) gegenüber einer Wunde am Hals. Am Knie ist die Beweglichkeit intensiv und kontinuierlich: Bei jedem Schritt wird das Gelenk gebeugt und gestreckt. Dadurch wird das heilende Gewebe mikroskopisch zerrissen, was den Körper dazu zwingt, die Produktion von granulomatösem Gewebe immer wieder neu zu starten – oft im Übermaß, ohne dass eine ordnungsgemäße Umgestaltung erfolgt.

Am Hals hingegen sind die Bewegungen weicher und angemessener. Die Ränder der Wunde können ohne größere mechanische Einschränkungen zusammen bleiben. Ergebnis: Es bildet sich regelmäßiges Narbengewebe ohne strukturlosen Überschuss.

> Infektionen, Fremdkörper, Feuchtigkeit

infection plaie cheval

Risiken einer Sekundärinfektion und einer verzögerten Heilung

Sobald eine Wunde mit pathogenen Bakterien kontaminiert wird, verzögert sich die Heilung erheblich. Eine Infektion verlängert die Entzündungsphase (Reinigung) und verhindert den Eintritt in die Proliferationsphase (Aufbau von Granulationsgewebe). Bei Pferden ist dies aufgrund ihrer dünnen Haut, ihrer Neigung zu fleischigen Wucherungen und der Schwierigkeit, bestimmte Bereiche zu schützen, ein großes Problem.

Schlimmer noch: Die Infektion kann das neu gebildete Gewebe schädigen, was eine größere chirurgische oder medizinische „Reinigung“ (lokale oder allgemeine Antibiotikatherapie oder ein Debridement) erfordert.

plaie cheval cause

Vorhandensein von Schmutz oder Haaren in der Wunde

Ein Fremdkörper – selbst ein winziger, wie ein Haar oder ein Holzsplitter – ist eine echte Zeitbombe. Das Immunsystem erkennt ihn als Eindringling, löst eine anhaltende Entzündung aus und verhindert eine vollständige Heilung.

Bei Pferden findet man sehr häufig Kieselsteinchen und Rindensplitter in Wunden an Gliedmaßen, vor allem im Freien.

Auch wenn es harmlos erscheinen mag, ist das Entfernen einer Kruste ein schlechter Reflex. Der Schorf fungiert als natürliche Barriere: Er schützt die Wunde vor Bakterien, begrenzt äußere Einflüsse und schafft ein Umfeld, das die Hautregeneration begünstigt. Ein zu frühes Abreißen unterbricht diesen Reparaturprozess, legt das noch empfindliche Gewebe frei, verursacht neue Blutungen und erhöht vor allem das Risiko von Narbenbildung oder Infektionen.

cicatrisation cheval

Die Rolle von Feuchtigkeit bei der Mazeration und Bakterienvermehrung

Eine zu feuchte Wunde wird schnell zum Tummelplatz für Bakterien. Übermäßige Feuchtigkeit macht das Gewebe weicher, verlangsamt die Reepithelisierung (Wiederaufbau der Hautschicht) und fördert die Bakterienbesiedelung.

Beim Pferd kann eine Wunde, die unter einem schlecht belüfteten Verband unbeaufsichtigt bleibt, mazerieren: Die Haut um die Wunde wird weiß und faltig, und in dieser warmen und feuchten Umgebung vermehren sich Bakterien.

 

Deshalb ist Feuchtigkeitsmanagement eine heikle Kunst:

  • Zu trocken = starre Kruste, die die Zellmigration verhindert.

  • Zu nass = Mazeration, Infektionen, Verzögerungen bei der Heilung.

> Allgemeinzustand des Pferdes

Der Einfluss des Immunsystems auf die Entzündungsreaktion

Die Fähigkeit eines Pferdes, seine Wunden erfolgreich zu heilen, beginnt mit der Wirksamkeit seines Immunsystems. Wenn eine Wunde entsteht, ist die erste Reaktion des Körpers eine Entzündung: Weiße Blutkörperchen treffen in großen Mengen ein, um den Bereich zu reinigen, Zelltrümmer zu beseitigen und mögliche Krankheitserreger zu bekämpfen.

Wenn das Immunsystem aufgrund einer chronischen Krankheit, einer Immunsuppression oder des fortgeschrittenen Alters geschwächt ist, ist diese erste Phase  weniger effizient. Ergebnis: Die Reinigung ist unvollständig, Infektionen treten leichter auf und die Gewebereparatur verzögert sich.

Ein gesundes Pferd hat von den ersten Stunden nach einer Verletzung an alle Chancen auf seiner Seite. Umgekehrt geht ein immungeschwächtes Pferd mit einem erheblichen Handicap in seine Verteidigung.

Welche Rolle spielt ein Nährstoffmangel (Zink, Vitamin C, Proteine)

Die Ernährung ist eine fundamentale Säule der Heilung – und doch vergessen wir sie manchmal!

Bestimmte Mängel verlangsamen die Gewebereparatur in direkter Weise:

- Zink

Ist unentbehrlich für die Zellproliferation und Kollagensynthese. Zinkmangel führt zu stagnierenden Wunden, aktivitätslosen Rändern und empfindlichen Narben.

- Vitamin C

Ist unverzichtbar für die Stabilisierung und „Kreuzung“ von Kollagenfasern. Pferde synthetisieren ihr Vitamin C selber, aber bei intensivem Stress, Infektionen oder schweren Verletzungen kann der Bedarf ihre natürliche Kapazität übersteigen. Ein Mangel verlangsamt die Reifung der Narbe und macht sie anfälliger für ein Aufplatzen.

- Eisen: ein wichtiger Akteur bei der Sauerstoffversorgung der Zellen

Eisen ist wichtig für die Produktion von Hämoglobin, das Sauerstoff zu den sich regenerierenden Zellen transportiert. Ohne Sauerstoff gibt es keinen effektiven Zellstoffwechsel und keine optimale Gewebereparatur. Ein Eisenmangel (Anämie) verlangsamt daher die Heilung erheblich, indem er die Sauerstoffversorgung des verletzten Gewebes einschränkt. Bei Pferden kann dies zu allgemeiner Müdigkeit, schlechter Fellqualität und schwer schließenden Wunden führen.

- Proteine

Ohne Aminosäuren ist es einfach unmöglich, neues Gewebe herzustellen! Die Bildung von Granulationsgewebe und die Produktion von Kollagen erfordern eine erhebliche Menge an hochwertigem Protein. Bei einem Pferd, das schlecht ernährt ist oder ein Proteindefizit aufweist, wird die Heilung daher deutlich langsamer voranschreiten.

Die Heilung ist ein Prozess, der von zahlreichen lokalen (anatomischer Bereich, Vaskularisation, Beweglichkeit) und allgemeinen (Gesundheitszustand, Ernährung, Stress) Parametern beeinflusst wird. Jedes Pferd, jede Wunde, jeder Kontext ist einzigartig und trotz aller möglichen Vorsichtsmaßnahmen kommt es manchmal vor, dass die Natur ihren eigenen Weg mit möglichen Gefahren geht.

Ein Pferd, das gesund, gut ernährt und angemessen versorgt ist, hat zweifellos bessere Chancen auf eine schnelle und komplikationslose Heilung. Bedenken Sie jedoch, dass eine Verletzung einer Gliedmaße, eine unerwartete Infektion oder schwer kontrollierbarer Umweltstress den Prozess manchmal verlangsamen oder sogar erschweren kann, selbst wenn alles richtig gemacht wird.

Das Ziel besteht also nicht darin, „Perfektion“ anzustreben, sondern bestmögliche Voraussetzungen zu bieten, um die Heilung auf natürliche Weise zu unterstützen. Durch ein besseres Verständnis der Wirkmechanismen können wir unsere Pflege von Fall zu Fall anpassen, früher auf Anzeichen von Komplikationen reagieren und vor allem geduldig bleiben: Denn Heilung ist ein lebendiger Prozess, der aus Anpassungen und manchmal auch aus unvorhergesehenen Ereignissen besteht.

Kurz gesagt: Dem Körper Zeit zu geben, ihn zu unterstützen und wachsam in der Pflege zu sein ist die Kunst einer guter Heilung.

Faktoren, die eine gute Heilung bei Pferden beeinflussen

> Sanfte und nicht aggressive Reinigung der Pferdehaut

Bei einer Wunde ist die Reinigung oft der erste Reflex. Ziel ist es, übermäßige mikrobielle Belastung zu reduzieren, Schmutz zu beseitigen und die Haut auf ihre eigene Reparatur vorzubereiten. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass jeder Eingriff an einer Wunde nicht neutral ist: Eine zu häufige, zu intensiv oder mit ungeeigneten Produkten gereinigte Wunde kann das lokale Gleichgewicht stören, die Heilung verzögern oder sogar die Entzündung verschlimmern.

Auch wenn die Haut verletzt ist, beherbergt sie ein natürliches Mikrobiom, das aus kommensalen Bakterien besteht, die an der Abwehr beteiligt sind. Zu aggressives Waschen kann diese wertvollen Verbündeten zerstören und das Feld für opportunistische pathogene Keime offen lassen. Daher ist es wichtig, einen durchdachten Ansatz zu verfolgen: Reinigen Sie bei Bedarf mit sanften Lösungen und versuchen Sie nicht, übermäßig zu „desinfizieren

Natürliche Lösungen, für Pferde gut verträglich:

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Physiologisches Serum

Sobald eine Wunde mit pathogenen Bakterien kontaminiert ist, verzögert sich die Heilung erheblich. Eine Infektion verlängert die Entzündungsphase (Reinigung) und verhindert den Eintritt in die Proliferationsphase (Aufbau von Granulationsgewebe). Bei Pferden mit ihrer dünnen Haut, ihrer Neigung zur Bildung von übermäßigem Granulationsgewebe und der Schwierigkeit, bestimmte Bereiche zu schützen, wird Serum bei Raumtemperatur verwendet und ermöglicht eine sanfte mechanische Spülung, ohne das Zellmilieu zu zerstören.

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Hydrolate (echter Lavendel, Teebaum, Kamille...)

Sie sind leicht antiseptisch, beruhigend und gewebeschonend und können äußerlich aufgetragen oder zum Ausspülen verdünnt werden.

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Antiseptische Aufgüsse (Thymian, Rosmarin, Ringelblume)

Diese Heilpflanzen haben anerkannte Eigenschaften zur Beruhigung, mäßiger Desinfektion und Anregung der Regeneration. Sie müssen vor der Verwendung gut gefiltert und lauwarm sein.

 

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Natürliche Seifen

Nur für stark verschmutzte oder kontaminierte Wunden verwenden, reichlich ausspülen und nur präzise anwenden. Unsere Sapo Sana Seife wird in Handarbeit durch Kaltverseifung hergestellt. Diese Methode wandelt Öle in Seife und Glycerin um. Darüber hinaus wurde bei der Herstellung darauf geachtet, dass nicht alle Öle in Seife umgewandelt werden, um ihre gesunden Eigenschaften zu bewahren. Dies ist die ideale Seife zur Reinigung der Haut Ihres Pferdes. Diese Seife schützt die Haut und hält sie in gutem Zustand.

Unter den verfügbaren sanften Möglichkeiten sticht Philosa Equilibrium als Komplettbehandlung für geschädigte Pferdehaut hervor. Diese Creme besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Ringelblume, Lavendel, Teebaum, Oregano, Cadeöl, Zink und Vitamin B5 und bietet schützende, pflegende und UV-schützende Eigenschaften. Sie ist besonders wirksam gegen Hauterkrankungen wie Mauke, Dermatophilose, Hautpilz und sonstigen  Mykosen und bei Photosensibilisierung. Seine nicht okklusive Textur ermöglicht eine hervorragende Penetration und lässt die Haut gleichzeitig atmen, wodurch eine natürliche und schnelle Heilung gefördert wird.

Was Sie während des Heilungsprozesses vermeiden sollten

Starke Antiseptika wie Alkohol, alkoholische Betadin-Lösungen, Peroxid oder Chlorlösungen sollten bei den meisten einfachen Wunden mit Vorsicht angewendet oder sogar ganz vermieden werden. Diese Substanzen zerstören auch die an der Reparatur beteiligten Zellen und können das Hautmilieu aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn die Wunde sauber ist, ist es besser, eine vernünftige, sanfte und gezielte Reinigung über einen längeren Zeitraum hinweg anzuwenden.

> Die Bedeutung des Weglassens des Verbands

cicatrisation cheval

Der Verband: eine Möglichkeit, keine Verpflichtung

Das Anlegen eines Verbandes erfolgt oft automatisch... aber dieser Vorgang muss überlegt werden. Der Verband kommt in ganz bestimmten Fällen zum Einsatz: um eine frische Wunde vor Schmutz zu schützen, die Reibung zu begrenzen, überschüssiges Exsudat aufzusaugen oder eine feuchte Umgebung aufrechtzuerhalten, die die Regeneration begünstigt. Bei falscher Indikation oder zu langer Anwendung kann der Verband jedoch die Wunde ersticken, die Mazeration fördern, das lokale Mikrobiom stören und die Heilung verlangsamen.

 

cicatrisation a l'air libre cheval

Die Heilung an frischer Luft: ein physiologischer Prozess

In einer sauberen und ruhigen Umgebung ist die Heilung an der frischen Luft oft vorzuziehen, insbesondere bei oberflächlichen oder nässenden Wunden. Eine kontrollierte Luftexposition ermöglicht eine bessere Sauerstoffversorgung des Gewebes, begrenzt das Risiko einer sekundären Infektion im Zusammenhang mit Feuchtigkeit und fördert die natürliche Heilung ohne mechanische Störung. Durch den Verzicht auf einen Verband respektieren wir auch den biologischen Rhythmus des Pferdes, das sich oft besser selbst reinigt, als wir es uns vorstellen können.

environnement cheval

Passen Sie die Strategie an die Umgebung an

Im Außenbereich stellt sich die Frage anders: Schlamm, Insekten, Staub, Sonne usw. erfordern möglicherweise einen gelegentlichen Schutz. Aber auch hier ist der Verband nicht immer die beste Lösung. Ein schlecht sitzender Verband kann zu Scheuerstellen, störenden Falten oder sogar Infektionen führen, wenn er verschmutzt oder zu nass ist. Dagegen kann ein natürlicher Schutz wie eine leichte Decke, ein sauberer Unterstand oder die mäßige Verwendung nicht reizender Isektenabwehrmitteln ausreichen, um die Wunde zu schützen und gleichzeitig die Haut atmen zu lassen.

 

> Unterstützung der Heilung durch die Ernährung bei Pferden

Pflegen Sie die Haut von innen

Die Wundheilung ist ein metabolisch anspruchsvoller Prozess. Sie mobilisiert eine große Menge an Energie, Proteinen und spezifische Mikronährstoffe. Eine geeignete Ernährung ist daher ein echtes therapeutisches Konzept, um die Geweberegeneration zu unterstützen und Komplikationen zu begrenzen. Die Ernährung wird allzu oft vernachlässigt und steht dennoch im Mittelpunkt eines umfassenden und durchdachten Ansatzes zur Wundversorgung.

Wichtige Mikronährstoffe für die Hautreparatur

- Zink

Zink ist ein essentielles Spurenelement für die Zellvermehrung und Kollagensynthese und an allen Heilungsphasen beteiligt. Ein Mangel führt zu einer Stagnation der Wunden und einer schlechten Qualität des reparierten Gewebes.

- Vitamin C

Es ist für die Reifung von Kollagen unerlässlich und stabilisiert und stärkt Narbenfasern. Pferde synthetisieren es auf natürliche Weise, der Bedarf steigt jedoch bei Stress, Infektionen oder schweren Verletzungen stark an.

- Oméga-3 :

Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben anerkannte entzündungshemmende Eigenschaften. Sie modulieren die Immunantwort, reduzieren Entzündungsüberschüsse und fördern eine flüssigere und weniger fibröse Heilung. Sie kommen insbesondere in Leinsamen-, Camelina- oder Chia-Ölen vor.

Die tägliche Ernährung: eine nicht zu vernachlässigende Grundlage

Die Basis bildet hochwertiges Heu, gut konserviert und an die Bedürfnisse des Pferdes angepasst. Darüber hinaus trägt eine angemessene Zufuhr von Mineralien, Vitaminen und essentiellen Fettsäuren dazu bei, Mangelerscheinungen vorzubeugen oder diese zu beheben, die bei älteren, rekonvaleszenten oder gestressten Pferden häufig auftreten.

> Der Einsatz von Heilpflanzen bei Pferden

Phytotherapie zur Heilung der Pferdehaut

Heilpflanzen bieten natürliche, wirksame Lösungen, die oft besser verträglich sind als bestimmte chemische Produkte, sofern sie gut ausgewählt und richtig angewendet werden. Viele von ihnen haben entzündungshemmende, antimikrobielle, heilende oder beruhigende Eigenschaften und sind in verschiedenen Phasen des Hautreparaturprozesses nützlich.

Einige wichtige Pflanzen und ihre Vorteile für das Pferd

calendula cheval

Es ist für seine starken entzündungshemmenden, antiseptischen und regenerierenden Eigenschaften bekannt, fördert den Wundverschluss, lindert Reizungen und stimuliert die Zellproliferation.

 

Tea tree cheval

Sein ätherisches Öl ist ein ausgezeichnetes natürliches Antiseptikum und wirkt gegen viele Bakterien und Pilze. Es muss sorgfältig verdünnt werden, um Reizungen zu vermeiden.

 

miel cheval

Diese Substanzen aus dem Bienenstock sind reich an Enzymen, Antioxidantien und antimikrobiellen Wirkstoffen. Medizinischer Honig (steril) fördert die kontrollierte Befeuchtung der Wunde, beschleunigt die Regeneration und begrenzt Infektionen.

 

lavande cheval

Beruhigend, sanft desinfizierend und leicht heilend, kann es in Form eines Hydrolats oder ätherischen Öls verdünnt in einem geeigneten Medium verwendet werden.

 

Wie man Pflanzen und ätherische Öle auf die Pferdehaut aufträgt

- Ölige Mazerate

Ölige Pflanzenextrakte (z. B. Ringelblume in Bio-Sonnenblumenöl) werden direkt auf die Haut aufgetragen oder dienen als Grundlage für Salben.

 

- Umschläge

Pflanzenpräparate (Heilerde mit Pflanzenpulver angereichert usw.), die auf oder um die Wunde aufgetragen werden und zur lokalen Entwässerung, Beruhigung oder Stimulierung nützlich sind.

- Natürliche Salben

Sie sind Mischungen aus Wachs, Ölen und Pflanzenextrakten und ermöglichen eine längere und gezielte Anwendung unter Schonung empfindlicher Gewebe.

> Die Bedeutung des Gesundheitszustandes des Pferdes

Die Geschwindigkeit und Qualität der Heilung hängen nicht nur von der lokalen Pflege ab. Verzögerte Heilung, anhaltende Entzündungen oder Rezidive bei schlecht verschlossenen Wunden sind oft Ausdruck einer unausgeglichenen Situation. Mit anderen Worten: Die lokale Verletzung kann eine tiefer liegende Störung offenbaren: Übersäuerung des Gewebes, geschwächtes Immunsystem, Stoffwechselüberlastung oder Ernährungsdefizite.

Eine Wunde, die nicht heilt, sagt oft mehr aus als man sieht

Bei bestimmten Pferden beobachten wir ein saures oder entzündungsförderndes Milieu: eine Ernährung, die zu reich an schnellen Zuckern ist, chronischer Stress, zu wenig Bewegung, ein Überschuss an Toxinen usw. Diese Faktoren fördern leichte Entzündungen, die die Zellregeneration stören. Darüber hinaus beeinträchtigt ein geschwächtes Immunsystem – bedingt durch Alter, Überlastung, Rekonvaleszenz oder ein Stoffwechselungleichgewicht – die ordnungsgemäße Koordination der Heilungsphasen.

Tiefgründiges Handeln : ein ganzheitlicher Ansatz

Um die Heilung zu verbessern, ist es daher oft notwendig, das Pferd als Ganzes zu unterstützen. Dies beinhaltet:

  • Eine sanfte, gezielte und progressive Detoxifikation (entwässernde Pflanzen, Unterstützung der Leber) zur Beseitigung von Überlastungen.

  • Eine ausgewogene Ernährung mit angepasster Ration, weniger entzündungsfördernd und angereichert mit Mikronährstoffen, die für die Regeneration nützlich sind.

  • Unterstützung des Immunsystems, durch adaptogene Pflanzen (Echinacea, Astragalus etc.), Probiotika oder ein besseres Stressmanagement.


Die Wundheilung ist ein Spiegel des Gesamtzustandes. Eine Wunde zu behandeln ist gut, aber es ist essenziel, den Organismus dabei zu unterstützen, der das Problem selbst beheben muss.

Besonderheiten während der Wundheilung beim Pferd

> Wucherungen von wildem Fleisch beim Pferd

Warum erscheinen fleischige Wucherungen bei Pferden?

Die „Fleischknospe“ oder übermäßige Fleischwucherungen (überschüssiges Granulationsgewebe) ist eine häufige Komplikation, insbesondere an den Beinen. Sie tritt auf, wenn sich das Granulationsgewebe (das die Wunde ausfüllt) weiter über das notwendige Maß hinaus vermehrt, ohne Raum für die Regeneration der Epidermis zu lassen. Begünstigt wird dieses Phänomen durch anhaltende Entzündungen, wiederholte Bewegungen des Bereichs oder einen zu lange angelegten, zu feuchten Verband.

Wie können Sie es verhindern, ohne die Wunde zu kauterisieren

Anstatt reizende oder ätzende Produkte anzuwenden, die oft aggressiv und schmerzhaft sind, basiert eine natürliche und durchdachte Strategie auf:

  • angemessener Reinigung, ohne Überreizung der Wunde.

  • Feuchtigkeitsregulierung: Längere Mazeration (Aufweichung) vermeiden, Wunde so schnell wie möglich atmen lassen.

  • einer lokalen Versorgung mit sanften entzündungshemmenden Pflanzen (Ringelblume, Lavendel, Hydrolate) zur Beruhigung der Hyperproliferation, ohne die Regeneration zu hemmen.

  • Kontrolle mechanischer Reizungen: leichter Verband oder kein Verband, je nach Bewegung und Umgebungssituation.

Bourgeon charnu cheval

> Wunden an den Gliedmaßen des Pferdes

Spezifische Einschränkungen

Die Beine des Pferdes sind besonders Verschmutzungen (Schlamm, Kies, Kot), Bewegungen (Beugungen, Streckungen) und äußeren Stößen ausgesetzt. Darüber hinaus ist die Haut dünner, weniger vaskularisiert und das darunter liegende Gewebe federt Stöße weniger ab – was die Heilung verlangsamt und das Risiko von Komplikationen (Fleischknospen, Spannungen, Infektionen) erhöht.

Strategie für eine natürliche Behandlung

- Sanfte, aber gezielte Reinigung zur Entfernung von Verschmutzungen, ohne das sich neu bildende Gewebe zu stören.

- Lokale entzündungshemmende Unterstützung (Pflanzen, medizinischer Honig, Hydrolate) zur Beruhigung, ohne zu reizen.

- Angemessener Schutz: Bei Bedarf zu Beginn atmungsaktiver und gut sitzender Verband, der jedoch entfernt wird, sobald sich die Wunde stabilisiert hat, um den Kontakt mit der frischen Luft zu fördern.

> Einfluss des Umfeldes des Pferdes auf der Heilung

Die Lebensbedingungen haben direkten Einfluss auf die Heilung.

Auf der Weide profitiert das Pferd von besserer Durchblutung, weniger Stress und  Lichteinwirkung, ist aber auch Feuchtigkeit, Insekten, UV-Strahlen und Reibung ausgesetzt.

Im Stall ist die Umgebung kontrollierter, aber manchmal weniger gesund (Staub, Urin, Bewegungsmangel), mit einem erhöhten Risiko für eine Verminderung der Blutzirkulation oder Kontamination.

 

Passen Sie Ihre Strategie an

  • Im Freien: Bevorzugen Sie leichte, natürliche, nicht okklusive Behandlungen. Schützen Sie ihr Pferd vor Insekten (Netze, milde Abwehrmittel) und kontrollieren Sie regelmäßig.

  • Im Innenbereich: Sorgen Sie für die Sauberkeit der Einstreu, fördern Sie die Bewegung (Führen, Aufenthalte auf der Koppel, gelegentliche Ausritte) und passen Sie die Ration an, um die Heilung in einer weniger stimulierenden Umgebung zu unterstützen.

Wann sollte man den Tierarzt rufen?

Selbst bei einer natürlichen und vernünftigen Herangehensweise an die Pflege erfordern bestimmte Situationen unbedingt den Rat oder das Eingreifen eines Tierarztes. Das Erkennen der Warnzeichen spart wertvolle Zeit und vermeidet mitunter schwerwiegende Komplikationen.

> Anzeichen einer Wundinfektion bei Pferden

Eine rote, warme, geschwollene Wunde, die bei Berührung schmerzhaft ist und von einem dicken, gelblichen oder übelriechenden Ausfluss begleitet wird, ist wahrscheinlich infiziert. Wenn das Pferd außerdem Fieber, verminderten Appetit oder Lahmheit aufweist, ist dringend eine Behandlung durch den Tierarzt erforderlich.

Verzögerte Heilung länger als 10 Tage

Une plaie qui ne montre aucune amélioration visible après une dizaine de jours, ou qui évolue mal (bords pâles, bourgeonnement exubérant, ouverture persistante), peut cacher un trouble sous-jacent : infection, corps étranger, carence, problème vasculaire ou immunitaire. Le vétérinaire pourra poser un diagnostic précis et adapter la prise en charge.

Tiefe Wunde oder die Nähe zu einem Gelenk

Tiefe Wunden oder Wunden in der Nähe von Gelenken, Sehnen oder empfindlichem Gewebe stellen ein großes Risiko für Komplikationen dar (Tenosynovitis (Sehnenscheidenentzündung), septische Arthritis usw.). Auch wenn sie an der Oberfläche klein erscheinen, können sie mit tiefen Strukturen verbunden sein. Möglicherweise sind eine chirurgische Reinigung, das Nähen oder eine frühzeitige Antibiotikatherapie erforderlich.

Die Heilung bei Pferden ist ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren wie der Qualität der örtlichen Pflege, dem Allgemeinzustand des Tieres, seiner Umgebung und seiner Ernährung beeinflusst wird. Ein natürlicher und durchdachter Ansatz, der die physiologischen Mechanismen respektiert, kann eine optimale Heilung erheblich fördern.

FAQ zur Wundheilung beim Pferd

Definition, Symptome und Ursachen der Wundheilung

Was ist die Wundheilung beim Pferd?
Die Wundheilung verläuft in mehreren Phasen. Zunächst kommt es zur Entzündungsphase, in der Immunzellen rasch in das Wundgebiet einwandern, um die Wunde zu säubern, Krankheitserreger zu beseitigen und die Heilung einzuleiten. Darauf folgt die Proliferationsphase, in der neues Gewebe gebildet wird – insbesondere das sogenannte Granulationsgewebe, das die Wunde auffüllt. Abschließend findet die Reifungs- oder Umbauphase statt: Die Haut schließt sich, das Gewebe gewinnt an Festigkeit, und die Struktur wird so umorganisiert, dass eine gewisse Funktionalität wiederhergestellt wird.
Warum heilen manche Wunden beim Pferd schlecht?
Beim Pferd können verschiedene Faktoren die Wundheilung erschweren. Die Lage der Wunde an schlecht durchbluteten Bereichen wie den Gliedmaßen oder Gelenken kann den Heilungsprozess komplizieren. Die Beweglichkeit der betroffenen Regionen stört die Stabilität der Wunde. Es besteht außerdem ein hohes Risiko für die Bildung von übermäßigem Granulationsgewebe, dem sogenannten „wildem Fleisch“. Die Entzündungsreaktion fällt beim Pferd oft zu stark aus. Weitere hemmende Faktoren sind übermäßige Feuchtigkeit (Mazeration), Sauerstoffmangel (wenn die Wunde „erstickt“), zu häufige oder aggressive Wundpflege, Nährstoffmängel an Zink, Proteinen, Eisen und anderen Elementen oder chronische Erkrankungen wie das Cushing-Syndrom. Eine Wunde, die nur langsam heilt, kann auch ein Anzeichen für ein allgemeines Ungleichgewicht im Organismus sein.
Was ist wildes Fleisch und warum entsteht es?
Wildes Fleisch, auch als überschießendes Granulationsgewebe bezeichnet, ist eine relativ häufige Komplikation der Wundheilung beim Pferd – insbesondere bei Verletzungen an den Gliedmaßen. Dabei handelt es sich um ein Übermaß an Granulationsgewebe, einem schwammartigen, leuchtend roten Gewebe, das normalerweise hilfreich ist, um eine Wunde aufzufüllen. Wenn dieses Gewebe jedoch unkontrolliert wächst und über das Hautniveau hinausragt, verhindert es die nächste Phase der Heilung: die Reepithelialisierung (die Neubildung der Oberhaut). Das Ergebnis: Die Wunde kann sich nicht richtig schließen und die Heilung verzögert sich deutlich.

Pflege und Vorbeugung bei der Wundheilung

Muss eine heilende Wunde täglich gereinigt werden?
Entgegen einer weit verbreiteten Annahme kann das tägliche Reinigen einer Wunde die Heilung verlangsamen. Zu häufige Eingriffe oder die Verwendung ungeeigneter Produkte können das empfindliche Gleichgewicht des sich neu bildenden Gewebes stören, regenerierende Zellen schädigen oder sogar die nützlichen Bakterien entfernen, die natürlicherweise auf der Haut des Pferdes vorkommen.
Wie reinigt man eine Wunde beim Pferd?
Eine sanfte und hautschonende Reinigung ist zu Beginn unerlässlich, insbesondere wenn die Wunde verschmutzt oder kontaminiert ist. Dabei sollte man gut verträgliche, natürliche Lösungen bevorzugen – zum Beispiel einen lauwarmen Aufguss antiseptischer Heilpflanzen wie Thymian, Ringelblume (Calendula) oder Rosmarin. Auch eine milde Seife wie Sapo Sana Equilibrium kann zum Einsatz kommen, jedoch nur, wenn eine gründlichere Reinigung wirklich notwendig ist. Anschließend empfiehlt es sich, die Wundpflege zu reduzieren – in der Regel alle 2 bis 3 Tage –, je nach Zustand und Verlauf der Heilung. Je weiter die Wunde im Heilungsprozess fortgeschritten ist, desto weniger sollte man eingreifen. Manche Wunden, besonders solche, die wenig verschmutzt und bereits gut am Abheilen sind, heilen sogar besser, wenn man sie möglichst in Ruhe lässt – vorausgesetzt, man beobachtet sie weiterhin aufmerksam.
Ist es gut oder schlecht, Krusten beim Pferd zu entfernen?
Es ist wichtig, Krusten nicht gewaltsam zu entfernen, da sie eine bedeutende Rolle im Heilungsprozess spielen. Sie wirken als Schutzbarriere gegen Infektionen, erhalten ein feuchtes Milieu, das die Wundheilung fördert, und unterstützen die Regeneration der Oberhaut.
Wann sollte man eine Wunde beim Pferd verbinden?
Ein Verband kann in bestimmten Fällen hilfreich sein, insbesondere wenn die Wunde frisch, offen oder noch blutend ist. Auch in einer schmutzigen oder matschigen Umgebung, oder wenn die Gefahr besteht, dass das Pferd sich kratzt oder die Wunde scheuert, ist ein Verband empfehlenswert. Ist die Wunde hingegen sauber und das Umfeld hygienisch, ist die Heilung an der Luft oft wirksamer – vor allem bei oberflächlichen Verletzungen. Ein schlecht belüfteter Verband kann zu Mazeration führen und den Heilungsprozess verzögern. Daher ist es wichtig, jede Situation individuell zu beurteilen, bevor man sich für einen Verband entscheidet.
Wie unterstützt die Ernährung die Wundheilung beim Pferd?
Eine gute Ernährung kann die Wundheilung erheblich unterstützen – insbesondere bei größeren Verletzungen, längerer Genesung oder bei einem geschwächten Pferd. Bei kleineren Wunden an ansonsten gesunden Pferden zeigt sich ein gezielter Nährstoffzusatz jedoch nicht immer deutlich. Dennoch spielen bestimmte Nährstoffe eine zentrale Rolle bei der Hautregeneration. Proteine sind unerlässlich für den Wiederaufbau des Gewebes, insbesondere für die Bildung von Kollagen. Zink, Kupfer und Eisen sind entscheidend für die Zellneubildung. Die Vitamine A, C und E wirken antioxidativ und fördern die Heilung. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren tragen zur Regulierung der Entzündungsreaktion bei. Auch Pflanzen wie Brennnessel, Luzerne oder Spirulina sowie gezielte Ergänzungsfuttermittel können den Heilungsprozess wirksam unterstützen.
Wie kann man Wundheilungsstörungen beim Pferd vorbeugen?
Einige einfache Maßnahmen können eine optimale Wundheilung beim Pferd unterstützen. Wichtig ist, die Wunde nicht zu überbehandeln: Nach der ersten Reinigung sollte man die Pflegeintervalle verlängern, um den natürlichen Heilungsprozess nicht zu stören. Auch sollten Krusten nicht entfernt werden, da sie eine schützende Barriere gegen Infektionen bilden und die Hautschließung erleichtern. Eine saubere und trockene Umgebung – etwa ein gut gepflegter Unterstand – verringert das Infektionsrisiko und fördert die Heilung. Eine gesunde Verdauung und ausgewogene Ernährung helfen dem Organismus, die nötigen Ressourcen für die Geweberegeneration bereitzustellen. Schließlich ist es wichtig, aufmerksam auf mögliche Komplikationen zu achten, wie übermäßiges Granulationsgewebe (wildes Fleisch), unangenehmen Geruch, Schwellungen oder lokale Überwärmung – so kann man bei Bedarf rechtzeitig eingreifen.

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