Im Sommer verlangsamt sich das Wachstum auf den Weiden, die ausschließlich aus Weidelgras (Cool-Season-Gräser) bestehen (z. B. Raygras oder Schwingel). Das kommt häufig während des sogenannten „summer slump“ vor, einer Periode mit Trockenheit und großer Hitze. Dies kann nicht nur das Nährstoffangebot beeinträchtigen, sondern auch das Stoffwechselgleichgewicht des Pferdes.
Außerdem beeinflusst die Futterumstellung die Zusammensetzung des Darmmikrobioms, dem Ensemble aus Mikroorganismen (Bakterien, Hefen, Pilzen) im Darm des Pferdes. Bestimmte kommensale und nützliche Bakterien wie Akkermansia oder Clostridium butyricum nehmen dabei zu.
Diese Bakterien spielen eine positive Rolle bei der Verdauung von Fasern, dem Schutz der Darmwand und der Regulierung des Immunsystems. Ihre Anwesenheit wird mit einem besseren Stoffwechselgleichgewicht in Verbindung gebracht, was besonders bei Pferden mit Problemen wie Fettleibigkeit, Cushing-Syndrom oder Insulinresistenz interessant sein könnte.
Diese Dynamik des Mikrobioms in Abhängigkeit von der sommerlichen Fütterung stellt einen vielversprechenden Forschungsansatz dar, mit konkreten Auswirkungen auf das Verdauungs- und allgemeine Wohlbefinden des Pferdes.
Eine weitere Studie (Weinert-Nelson et al., 2022) hob die Vorteile von Fingerhirse hervor, einem Sommergras, das von Pferden gut akzeptiert wird, sofern es richtig angebaut wird. Es bietet einen guten Nährwert, eine gute Sommerproduktivität und lässt sich gut in eine rotierende Weidebewirtschaftung integrieren.
Schließlich kann das Sommerweidemanagement auch eine ökologische Dimension beinhalten, wie die Studie von Furtado et al. (2022) zeigt. Der Einsatz alternativer Weidesysteme (rotierende Weiden, abwechselnde Nutzung, Ruhepaddocks) fördert die Bodengesundheit, Biodiversität und Nachhaltigkeit der Pferdehaltung.